Düster wie ein skandinavischer Thriller

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tefelz Avatar

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Auch wenn das Cover ins Auge sticht, hat es eigentlich nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun und das finde ich manchmal schade, da es genug Motive gibt, die Aussagekräftiger sind. Dem Inhalt schadet es jedoch in keiner Weise. Ich habe wirklich schon lange nicht mehr so ein verstörendes und doch fesselndes Buch gelesen.

Oberkommissarin Fariza Nasri ist Spezialistin für Verhöre und nicht umstritten. Wegen eines alten Vorfalls erst versetzt, dann wieder zur Mordkommission versetzt sind Ihre Kollegen nicht gut auf Sie zu sprechen. Als eine 17 Jährige Schülerin verschwindet, fängt sie an zu ermitteln und bewegt sich im Nahen Umfeld der vermissten Schülerin. Was sich aus dieser Sicht alles entwickelt, ist einfach nur faszinierend und so aufeinander aufgebaut, dass es mich zumindest sprachlos lässt.

Sprachlos ob der extrem düsteren Stimmung, die ich zuletzt bei der "Hulda" Trilogie aus Island erleben konnte, so scheint auch in diesem Roman keine Sonne und auch unsere Kommissarin ist innerlich eigentlich ein Wrack. Es ist ein Spiel mit der Psyche und den Gesprächen, die Nasri mit Verdächtigen führt und ein Baustein nach dem anderen an seinen Platz fällt.

Am Anfang war es sehr schwer, in den Schreibstil einzudringen, der oft von Gedanken und Albträumen aus dem Kontext gerissen wird, bis man sich darauf einlässt und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Auch Tage danach lässt mich das Buch nicht los, da es einen Punkt erreicht hat , der mich schockierte, der meinen Verstand beschäftigt, ob der Trostlosigkeit die diesen Personen und ihren Beweggründen anhängt.

Eine klare Empfehlung mit 5 Sternen, aber wirklich nur für diejenigen die auf sehr düstere Atmosphäre stehen und sich nicht so leicht verstören lassen !