Ein Meisterwerk tiefgründiger Spannung

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edda Avatar

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Ein Roman über Frauen als Opfer mit einer weiblichen Protagonistin von einem männlichen Autor.

Der Verdächtige Barig im Fall der verschwundenen Finja führt in die dunkle Welt der Fantasien. Doch das ist erst der Anfang.
Es geht in diesem Roman um vier Frauen, die zu Opfern wurden – von jeder erfahren wir ihr Schicksal und ihre Konsequenz, damit umzugehen.
Fariza Nasri, die Oberkommissarin konfrontiert sich mit eigenen sowie den Abgründen der Frauen, mit denen sie zu tun hat. Vermisst, vergewaltigt, geschändet. Als es ihre beste Freundin trifft, schafft sie es gegen Widerstände, den Fall aufzunehmen; gerät selbst in das Visier von Anfeindungen.

Es gibt keinen schützenden Gott, wie den Kindern glaubhaft gemacht wurde, doch es gibt eine Gerechtigkeit. Fariza Nasri ist deren Gehilfin. Sie ist prädestiniert für die Gesprächsführung – hat sie nicht auch eine dunkle Seite, die verdrängt ist. Auch sie schaut in den Spiegel und sieht. Mit feinem psychologischem Gespür für Wahrheit und Lüge und im Bewusstsein, dass das Aussprechen, die Gnade ist und eben nicht die Beichte in der Kirche, die oft missverstanden wurde. Alles Unausgesprochene wird zur Qual. Fariza ist die „Geburtshelferin. Durch ihre Art des Einlassens in die Fälle der vermissten und geschändeten Frauen, von sehr jung bis alt, deckt sie Verborgenes auf. Und die Lebensgeschichten der Frauen sind aufwühlend.

Friedrich Ani, der Autor, gibt in seinem Roman diesen Frauen, ganz besonders Frau Nasri, die letzte Ehre. Die Fälle verknüpfen und kommen Fariza Nasri immer näher, die Oberkommissarin, die feinsinnig und gnadenlos Wahrheiten aufdeckt;
Die männlichen Täter bewegen sich in Grauzonen, die hiermit einen Namen bekommen - Grauzonen wie Gier, Wegsehen, Machtmissbrauch und Vertuschung – ausgeführte männliche Fantasien; ein verwerfliches Sittenbild,
Niemals langweilig, unglaublich berührend – große tiefsinnige und intelligente Spannung und ein kluger Aufbau, sehr feinsinnig umgesetzt und poetisch erzählt.

Ich hatte Tränen in den Augen so ergreifend. Ganz großes Erzählen – ein Meisterwerk.