Friedrich Ani - wie immer gut zu lesen und ungemein spannend

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Das Cover beeindruckt und passt zum Buch. Den Sprachstil des Autors bewundere ich seit Jahren in seinen Büchern, seine Sprachgewandtheit und seine Redewendungen. Der Leser wird gefordert, hinter den Zeilen zu lesen, weil Friedrich Ani nicht alles beim Namen benennt, sondern auf die Vorstellungskraft seiner Leser setzt.

„Die Letzte Ehre“ ist nicht nur Krimi oder Roman, sondern beides. Der Roman bringt dem Leser die Protagonisten näher, im Krimi setzt sich der Autor mit den Verbrechen auseinander. Es gibt vier Erzählstränge, die zunächst anscheinend nichts miteinander zu tun haben. Aber wie immer gelingt es dem Autor in unnachahmlicher Weise, die Fäden miteinander zu verknüpfen. Gut recherchiert und zusammengefügt, ergibt sich ein stimmiges Ganzes.

Die Kommisssarin Fariza-Marie Nasri hat schon mehrfach bei Friedrich Ani ermittelt, aber dieses Mal hat sie die Hauptlast der Ermittlungen zu tragen. Da ist zunächst der Fall der spurlos verschwundenen 17jährigen Schülerin Finja, wodurch ein Verdächtiger in den Focus der Ermittlungen rückt. Und er fällt auf bei einer Kneipenschlägerei, die zu einem 10 Jahre zurückliegenden Verbrechen führt. Dabei wird Nasris Augenmerk auf Ines Kaltensee gelenkt, deren Schicksal sie in langen von großer Geduld und Empathie getragenen Verhören ans Tageslicht bringt. Dieses Verhör fordert dem Leser innere Kraft ab. Indem Friedrich Ani seine Protagonistin nur auf Andeutungen reduziert, wird die Vorstellungskraft der Leser gefordert.

Ein persönlicher Schicksalsschlag läßt Nasri schier verzweifeln. Ihre beste Freundin wird in ihrer Wohnung fast zu Tode geprügelt. Wegen Befangenheit wird ihr die Ermittlung entzogen, was sie jedoch nicht davon abhält, auf eigene Faust weiter zu ermitteln. Sie gerät auf die richtige Spur, aber der Fall nimmt ein bitteres Ende.

Die Kommissarin ist eine Verhörspezialistin, die nicht nachgibt, bis die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Letztendlich sind alle Fäden miteinander verknüpft, das ist die Kunst des Autors. Wie immer eine klare Leseempfehlung.