Gewalt gegen Frauen

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urmeli Avatar

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Als Oberkommissarin hat Fariza Nasri selbst eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht. Nachdem sie einen Kollegen angezeigt hatte, wurde sie strafversetzt, das Verfahren wurde eingestellt. Inzwischen ist sie wieder zurück im Münchener Dezernat. Die 17-jährige Finja Madsen wird vermisst, nachdem sie eine Party im leerstehenden Haus des Lebensgefährten ihrer Mutter, Stephan Barig, gegeben hatte. Fariza deckt Ungereimtheiten auf, mit wem und wie lange Finja sich im Haus aufgehalten hat. Das Alibi von Stephan Barig wird von seinen Männerfreunden bestätigt, die sich regelmäßig in einer Hütte mit einer Prostituierten trafen. Gewalt gehörte immer dazu, besonders Stephan war der Initiator. Die Beleuchtung von Stephans Leben ergab, dass sein Vater vor Jahren bei einem Bergausflug in den Abgrund stürzte und starb. Wurde dort nachgeholfen? Mitten in diesen Ermittlungen hinein gibt es einen Überfall mit massiver Gewaltanwendung im eigenen Schlafzimmer auf ihre beste Freundin Catrin, die auf der Intensivstation ums Überleben kämpft. Erst einen Tag zuvor hat sie ihr berichtet, dass sie einen Liebhaber hat, der sie nun nicht mehr in Ruhe lässt.
Fariza hat die besondere Fähigkeit zuzuhören, durch geschickte Fragen, durch ihre Empathie, durch ihre Geduld und Schweigen, von Zeugen oder Beschuldigten viele Informationen zu erhalten, am Ende möchten sie förmlich ihre Last von der Seele reden. Verschiedene, teils länger zurückliegende Ereignisse von sexuelle Taten an Frauen und jungen und jüngsten Mädchen sind das vorherrschende Thema dieses Romans und das, was es mit den Seelen der Frauen und ihrem weiteren Lebensweg macht. Der Mann Friedrich Ani kann sich auf besondere Weise in die Psyche dieser Frauen hineinversetzen, seine Sprache ist ganz besonders und sehr lesenswert.