Gewalt gegen Frauen

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yaltur Avatar

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Ein düsteres Buch mit einem düsteren Ende - Im Mittelpunkt steht nicht eine Geschichte, sondern das Buch verbinden eher mehrere Erzählungen, die durch einzelne Figuren miteinander verbunden sind. Zentrales Thema ist die Gewalt gegen Frauen - von Missbrauch in der Kindheit bis zur Gewalt aus Eifersucht, die Komissarin selbst scheint auch betroffen.
Die Figuren sind - wie bei Ani nahezu immer - greifbar nahe mit ihren Problemen, nie aber sind sie geradlinig, immer kantig. Gerade die Komissarin hadert mit sich, ihren eigenen Fehler aber auch mit - insbesondere - den Männern und der Welt. Die Geschichte tritt dabei aber eher in den Hintergrund, es sind eher Einzelporträts, die sich im Buch durch einen roten Faden miteinander verbinden.
Sprachlich und in der Betrachtung der Menschen ein tolles Buch, konnte ich es dennoch nicht vorbehaltlos gerne lesen: Zu düster ist die Materie, zu brutal die Teilgeschichten, zu unversöhnlich der Schluss. Der skurille Humor, den Ani zuweilen in der Süden-Reihe entwickelt ist hier leider kaum zu erkennen, ich hätte ihn mir manchmal trotz der Schwere des Buches gewünscht.