Großartiger Roman

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Die Suche nach einer vermissten siebzehnjährigen Schülerin durch die Münchner KOK Fariza Nasri ist der Katalysator eines Horrortrips durch menschliche Abgründe: Kindesmissbrauch, männliche Gewalt und sexuelle Ausbeutung.

Fariza Nasri, mit fast unfehlbarer Fähigkeit, Lügen ihrer Befragten zu erkennen, hat ein beinahe sadistisches Vergnügen diese in die Enge zu treiben; ein Geständnis reicht ihr nicht, sie will, dass ihre Opfer sich vor ihr entblößen. Jeden Morgen blickt sie in den Spiegel und spricht mit ihrem Spiegelbild und dieses spricht mit ihr.

Mehrere Fälle sind in einander verwoben, wobei es nicht verwunderlich ist, dass der Täter eines bestialischen Frauenmordes, der … ist. Wieder ist es Nasri, der Ani DIE dominante Rolle in seinem Krimi zuschreibt, die zur Aufklärung essentiell beiträgt. Der Cliffhanger am Ende lässt auf einen nächsten Krimi mit KOK Fariza Nasri von Ani hoffen.

Ani hat in seinem Krimi neben der Charakterzeichnung von Fariza Nasri und der sie betreffenden Geschichte wenig Platz für anderes gelassen. Dem Leser bleibt dadurch kaum Luft zum Durchatmen. Verstärkt durch den dichten und präzisen Erzählstil, der vollkommen auf Banalitäten und Plattitüden verzichtet.

Großartiger Roman, der allerdings den Titel Krimi verdient.

NB. Dass die türkische Spirituose nicht Raki geschrieben wird, geschweige so ausgesprochen wird, ist den Lektoren anzurechnen. Richtig geschrieben wird dieser Anisschnaps wie Rakı, dem ı ohne Punkt, ausgesprochen als ungerundeter geschlossener Hinterzungenvokal.