Miträtseln macht Spaß, aber Geschichte zu langatmig

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sekty Avatar

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Will Trent und Sarah Linton arbeiten beim Georgia Bureau of Investigation und nehmen sich eigentlich nie frei. Doch ihre Flitterwochen wollen sie in der abgelegenen, familiengeführten McAlpine Lodge verbringen. Die Idylle wird jedoch jäh unterbrochen, als sie eine Frau um Hilfe schreien hören und diese kurz danach tot auffinden. Natürlich können und Will und Sara nicht aus ihrer Haut und beginnen Spuren zu sammeln und zu ermitteln. Im Familienunternehmen scheint etwas nicht zu stimmen, aber auch die Gäste wirken verdächtig. Wer ist der Mörder und wird er eventuell ein weiteres Mal zuschlagen?

Ich habe die Slaughter Romane nach der Grant County Reihe irgendwie aus den Augen verloren und bin nun mit „Letzte Lügen“ mitten in die Georgia Reihe eingestiegen. Die Geschichte ist ein typisches Whodunit. Dazu ein abgelegener Ort und ein eingeschränkter Personenkreis. Karin Slaughter gelingt es, dass nahezu alle verdächtig sind und man außer Will und Sara niemand sympathisch findet. Man kann herrlich rätseln wessen Motiv und wessen furchtbarer Charakter am schlimmsten ist und wer demnach der Mörder sein könnte. Gegen Ende werden nach und nach Personen freigesprochen und die Hinweise auf den Täter verdichten sich. Die Auflösung ist in sich stimmig, allerdings auch total zerstörend.

Klingt an sich nicht schlecht, oder? Wäre es auch, wenn das Buch 150 kürzer wäre. Die Handlung zieht sich unglaublich. Viele Kapitel sind 20, 30 oder noch mehr Seiten lang und manchmal passiert einfach nicht viel in ihnen. Slaughter verliert sich immer wieder in Nebensächlichkeiten und Ausschweifungen. Dadurch wirkt der Roman oft zäh und durch das mangelnde Tempo verliert der Roman an Spannung und war für mich leider kein überzeugender Thriller.

Fazit: Will und Sara mochte ich, auch die zahlreichen Verdächtigen, aber für mich war die Geschichte zu zäh und der Roman zu lang. Dadurch verliert er sein Tempo und seine Spannung und somit kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.