Sehr gutes Buch

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Letzte Lügen – Karin Slaughter

Ende 2023 habe ich mir vorgenommen, die gesamte Grant-County- und Georgia-Reihe zu lesen. Dass sich mein Sara-Linton-Marathon durch eine Neuerscheinung verlängern würde, hatte ich da noch gar nicht auf dem Schirm. Da ich nun aber erst kürzlich deutlich ältere Werke von Karin Slaughter gelesen habe, muss ich auch einen Vergleich anstellen: Das neue Buch (ebenso den Teil davor) finde ich deutlich besser als die alten Werke. Sowohl die Handlung als auch die Charaktere sagen mir mehr zu. So hat mich auch dieses Buch daran erinnert, wieso ich diesen Marathon überhaupt gestartet habe.

In diesem Teil begleiten wir Sara und Will in die Flitterwochen und natürlich darf auch dort die Ermittlungsarbeit nicht fehlen. Das Mordopfer ist so ziemlich die einzige anwesende Person (außer Sara und Will natürlich), der man nicht den Tod wünscht. Hier fragt man sich nicht "Wer hat ein Motiv?", sondern eher: "Wer hat keins?"

Das Feeling der Location kommt super rüber und obwohl ich mich in Bezug auf den Ort teilweise in Faith wiedererkannt habe, mochte ich das Setting. Die Karte vorne im Buch hilft bei Unklarheiten weiter, aber eigentlich ist der genaue Lageplan auch nicht so wichtig. Was aber meiner Meinung auch noch nach vorne ins Buch gehört hätte, wäre eine Content Note (bzw. ein Verweis auf eine Content Note hinten im Buch).

Die Handlung war interessant und gerade gegen Ende wollte ich dann unbedingt wissen, wer nun die Tatperson ist. Die Auflösung war ein kleines bisschen enttäuschend, weil ich von Anfang an schon die Person verdächtigt hatte und den Verdacht zwar mehrfach wieder aufgrund eines Widerspruchs verworfen hatte, aber es war meiner Meinung nach relativ einfach vorherzusehen.

Alles in allem mochte ich das Buch, allerdings hätte ich mir doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit beim Lektorat gewünscht. Ja, es sind über 500 Seiten, aber es waren teilweise recht offensichtliche Fehler von Zeichensetzung bis inhaltlichen Widersprüche; das hätte beim Lektorat auffallen können. Zudem habe ich mich mehrfach auch an der Verwendung des Wortes "Schirm" statt "Bildschirm" gestört, aber vielleicht benutzen das andere Menschen synonym und das Problem hatte nur ich.