Böses Ende oder ein glücklicher Neuanfang

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gormflath Avatar

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Frances lebt mit ihrem Sohn in New York. Einen Ehemann gibt es nicht mehr, aber als sie damals den toten Körper ihres Mannes entdeckte, brach sie zuallererst einmal zu einem Skiwochenende auf – die Behörden konnte man ja schließlich auch danach noch informieren. Danach holte sie ihren Sohn Malcolm aus dem Internat. Bisher war Malcolm kaum von Interesse für die 65-Jährige, aber nun ohne Ehemann braucht Frances Price einen Mann an ihrer Seite, für Malcolm ist auch die Schulzeit damit beendet.
Frances ist schon immer an ein Leben voller Luxus gewöhnt. Sie selbst war zwar nie berufstätig, aber zum Glück hat der vermögende Gatte genug hinterlassen. Frances gönnt sich alles, was ihr Herz begehrt, sie kauft und kauft und verprasst das Geld, bis eines Tages nichts mehr davon übrig ist. Und wer nun denkt, für Frances gibt es keinen Ausweg aus dem Schlamassel, der täuscht sich gewaltig! Joan, eine reiche Freundin, stellt ihr Pariser Appartement zur Verfügung. Rasch verlässt das etwas verrückte Mutter-Sohn-Duo New York mit dem Schiff, um fortan in Paris heimisch zu werden. Die Beiden reisen jedoch nicht alleine, mit dabei ist ihr Kater „Kleiner Frank“, und er selbst ist niemand Geringeres als die Reinkarnation ihres verstorbenen Ehemanns! Dass der mittlerweile 32-jährige Malcolm in New York seine On-Off-Verlobte sitzen lässt, tut zunächst nichts zur Sache…
Bald geschieht das Unglück: Kleiner Frank verschwindet mitten in Paris. Und nun trommelt Frances so allerhand skurriles Personal zusammen, um den geheimnisvollen Kater wiederzufinden. Da wäre Madame Reynard, eine Pariser Dame von Rang, die sich aus Einsamkeit Frances und Malcolm angeschlossen hat. Des Weiteren taucht ein Paris Weinhändler auf sowie Madeleine, eine vermeintliche Hellseherin, die in einer Séance Kontakt zum Kater aufnimmt. Plötzlich steht die unverhofft Malcolms New Yorker Verlobte samt neuem Partner vor der Paris Tür, und schließlich taucht Joan, die Besitzerin des Appartements, ebenso in Paris auf. Fröhlich-besinnliche und melancholisch-betrunkene Stunden.
Der verrückte, aber äußerst charmante Roman war in den USA ein Überraschungserfolg. Ich habe mich beim Lesen köstlich darüber amüsiert, welche Einfälle Frances im Laufe der Geschichte kommen und was für sie „normal“ ist. Aber wer sagt uns denn überhaupt, was normal ist?
Ein schlimmes Ende? Nein, ein unschönes Ende deutet doch auf einen glücklichen Neuanfang hin! Genau da liegt die Stärke des Romans, den ich sehr gern empfehle.