Hält nicht ganz, was der Klappentext verspricht

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takabayashi Avatar

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Frances Price, eine sehr exzentrische Mutter von der New Yorker Upper Eastside, lebt nach dem Tode ihres Gatten mit ihrem erwachsenen Sohn Malcolm in Saus und Braus, ohne zu bedenken, dass das Vermögen des Verstorbenen zwar sehr groß, aber doch endlich ist, bzw. bekommt man sogar den Eindruck, dass sie es in selbstzerstörischer Absicht darauf anlegt, Pleite zu gehen. Beide sind gelangweilt, Malcolm ist ein echtes Muttersöhnchen, den seine Mutter zu Lebzeiten wohl nicht aus ihrem eisernen Griff lassen wird, und der sich ihr gegenüber nicht behaupten kann, es nicht einmal versucht. Seine Freundin Susan ist am Verzweifeln und versucht, von ihm loszukommen. Dann die schlechte Nachricht vom Hausbanker: es ist nichts, absolut nichts mehr vom Vermögen übrig.
Alle beweglichen Wertgegenstände werden auf Anraten des Bankers noch schnell versilbert und mit diesem nicht unerklecklichen Sümmchen in der Tasche geht es auf nach Paris in die Wohnung einer Freundin von Frances. Auch hier geht das Geldausgeben im großen Stil weiter. Kleiner Frank - der Kater der beiden, der nach Frances Meinung eine Reinkarnation ihres verstorbenen Ehemannes ist - der mitgekommen ist, verschwindet plötzlich. Die beiden scharen ein Grüppchen skurriler Gestalten um sich, die bei der Suche helfen sollen und bald zu einer Art WG werden.
Die Protagonisten erscheinen zwar nicht unbedingt sympathisch, aber wie von ihrem Leben berichtet wird, ist recht amüsant. Aber auch nicht mehr - Anteilnahme für das Schicksal der Personen konnte ich nicht aufbringen, ihre Handlungsweise blieb mir fremd und unerklärlich. Was sich amüsant liest, ist eigentlich traurig: ist es das, was der Autor uns mitteilen will?
Besteht am Ende etwas Hoffnung für Malcolm, der bislang immer ein Außenstehender, ein Beobachter war? Ich weiß es nicht und war von der Lektüre nicht gelangweilt, aber doch irgendwie frustriert. Ich lese lieber Romane mit Identifikationspersonen, doch hier bestand immer eine klare Distanz zu den Protagonisten, die auch kaum Ansätze einer Entwicklung zeigten. Also, guter humorvoller Schreibstil, aber was soll das Ganze?