Lesespaß

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mandel61118 Avatar

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Die 65jährige Frances und ihr 32jähriger Sohn Malcolm gehören zur Upper Class in New York. Beide haben noch nie gearbeitet und leben in den Tag. Frances besitzt eine Katze namens Kleiner Frank, die sie als die Reinkarnation ihres verstorbenes Mannes Franklin betrachtet. Eines Tages haben Mutter und Sohn das gesamte Vermögen verprasst. Eine Freundin bietet ihnen ihre Wohnung in Paris an, und sogleich siedeln die beiden nach Frankreich über.
Im Klappentext ist zu lesen, dass Frances und Malcolm allerlei skurriles Personal zusammentrommeln, um die eines Tages verschwundene Katze wiederzufinden. Dies ist eigentlich der einzige Handlungsstrang dieses Buch, ansonsten passiert nicht viel. Mutter und Sohn geben sich auch in Paris dem süßen Nichtstun hin, geben den allerletzten Rest ihres Geldes aus und machen ein paar seltsame Bekanntschaften. Ihre Wohnung wird zum Zentrum der neuen Freunde, es wird viel getrunken und geredet. Die Gespräche sind oft zum Schreien komisch, die Beleidigungen witzig. Auch derbe Ausdrücke sind zu finden.
Dies ist kein Buch, in dem man sich in die Personen hineinversetzen und mit ihnen fühlen kann, da jeder einzelne absolut skurril ist. Man könnte auch sagen realitätsfern und überzeichnet. Trotzdem ist es mitreißend und witzig geschrieben. Eine abgedrehte Situation reiht sich an die nächste. Erst auf den letzten sechzig Seiten zeigte ich Ermüdungserscheinungen beim Lesen, da es einfach too much war und sich herauskristallisierte, da kaum noch etwas an Handlung zu erwarten war.
Mutter und Sohn zeigen sich sehr exzentrisch und rücksichtslos anderen gegenüber (Malcolm hat keinerlei Gefühle für seine Freundin, er ist einfach faul und passiv, dazu stiehlt er). Der Witz macht diese Schwächen an manchen Stellen wieder wett.
Mein Fazit: ein abgedrehtes, witziges Buch, das ganz anders ist als das, was ich normalerweise lese. Teils fesselnd, teils ermüdend – nicht schlecht, aber nicht das Gelbe vom Ei.