Ungewöhnlich, skurril und bissig

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mianna Avatar

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Frances und ihr Sohn Malcom Price leben mit ihrem Kater Kleiner Frank in New York ein luxuriöses Leben. Das Erbe des verstorbenen Mannes ist bald verprasst und deswegen "flieht" Frances mit ihrem Sohn und dem Kater, den sie für die Inkarnation ihres toten Mannes hält nach Paris. Eine seltsame Reise beginnt.

Die Geschichte ist durchweg komisch, nicht witzig oder lustig, eher sonderbar. Dies liegt vor allem an den skurrilen Charakteren, davon einer merkwürdiger als der andere. Keine der Personen ist besonders sympathisch, eher spröde und komisch. Doch das macht nichts. Zudem werden es immer mehr von ihnen und untereinander entsteht ein Wirrwarr an Interessen, Bedürfnissen und Vorbehalten. Die Unterhaltungen und die Dynamiken untereinander sind äußerst skurril und unterhaltsam, passen nicht immer zueinander. Dies scheint gewollt.
Ich konnte der kuriosen Ansammlung an seltsamen Menschen viel abgewinnen. Die vielfältigen und seltsamen Charakterzüge, so abgedreht sie auch sind, haben einen hohen Unterhaltungswert und die grundlegenden Bedürfnisse werden offen gelegt. Der Autor befasst sich intensiv mit den Charakteren, entblößt diese und setzt sie in Beziehung zueinander.

Das Geschehen entwickelt sich äußerst kurios. Die Handlung ist stark überspitzt und spielt mit dem Irrealen. Zeitweise ist die Entwicklung sehr real, fast schon tragisch. Die Wendungen kommen unerwartet, passen gut in diese absurde Geschichte. Hinzu kommt ein schwarzer Humor, der der Geschichte noch mehr Charme gibt, jedoch auch abschrecken kann. Das derbe, heftige und spröde vieler Situationen gefällt vermutlich nicht Jedem, mir jedoch sehr.

Die Geschichte lässt sich, anders als erwartet, sehr angenehm lesen und fließt zügig dahin. Zwischendurch gibt es ein paar Höhepunkte, die ungewöhnliche Wendungen mit sich bringen und die Charaktere in Entwicklungen zwingen.

Eine bissig und skurrile Charakterstudie, äußerst unterhaltsam.