Urkomisch

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abibliophobia Avatar

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Das Buch handelt von Frances und Malcolm und ihr neues Leben in Paris. Bei den beiden ist einer merkwürdiger, als der andere. Bereits im ersten Kapitel klaut Malcolm der Gastgeberin einer Party ein gerahmtes Foto vom Nachttisch. Man weiß nicht, ob man das komisch finden soll oder erschrocken ist und dieses Gefühl bleibt einem während der gesamten Lektüre. Die Dialoge der beiden sind völlig absurd, etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gelesen. Man fragt sich ernsthaft, warum so viele Menschen um die Freundschaft und Anerkennung dieser komischen Vögel buhlen. Sätze wie " Darf ich Ihnen etwas zu essen bringen, mein Herr? ""ich esse den Scotch" machen dieses Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Ich weiß nicht, wen von beiden ich skuriler finde, aber beide sind wahsinnig unterhaltsam. Man kann sich diesem seltsamen Verhalten nicht entziehen, ist völlig fasziniert und will immer mehr davon lesen. Nach 100 Seiten weiß man immer noch nicht, was man von dieser Mutter-Sohn-Beziehung halten soll.
Auch das Cover ist äußerst passend, die Figuren wirken wie Karrikaturen ihrerselbst. Die komische Katze, die die Reinkarnation des verstorbenen Ehemannes ist, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Jede Situation ist noch skuriller, als die vorherige. Auch die derbe Sprache der beiden gefällt mir gut, beide nehmen kein Blatt vor den Mund. Sehr erfrischend! Es wird stetig seltsamer und der Höhepunkt ist erreicht, als sich all diese verrückten Charaktere im selben Raum befinden. Trotzdem überrascht das Buch mit ehrlichen und tiefgründigen Gesprächen. Nach der letzten Seite habe ich mich dazu entschieden Frances und Malcom sehr merkwürdig, aber dennoch ziemlich cool zu finden. Noch nie war "einen an der Klatsche haben" so symphatisch und selten habe ich so zwischen Kopfschütteln und Totlachen geschwankt.