Berührende Familiengeschichte

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desirée Avatar

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Mit dem Roman "Leuchtfeuer" von Dani Shapiro habe ich mein erstes Highlight im Jahr 2024 gefunden. Es ist ein Buch, das ruhig erzählt ist, tief in die Seele seiner Protagonist:innen blicken lässt und mich auf ganz besondere Weise berührt hat.

Zunächst lernen wir die Familie Wilf kennen, deren Leben sich mit einem einzigen Fehltritt grundlegend ändert. Denn die Kinder Theo und Sarah verursachen einen Autounfall, bei dem ein befreundetes Mädchen sein Leben verliert. Die Familie schweigt fortan über den Unfall und doch schwebt er über die vielen Jahre hinweg immer weiter wie eine dunkle Wolke über den Köpfen der Familie Wilf. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir den kleinen Nachbarsjungen Waldo kennen, der auf besondere Weise mit Benjamin Wilf, dem Vater von Theo und Sarah, verbunden ist. Waldo ist anders als andere Jungen, er verliert sich in der Astrophysik und durchlebt eine schwierige Beziehung zu seinem Vater.

Dani Shapiro erzählt die miteinander verwobene Geschichte der beiden Familien über mehrere Jahrzehnte hinweg und geht dabei nicht chronologisch vor, sondern springt immer wieder in den Zeitebenen. Dabei wechselt sie auch die Erzählperspektiven. Das mag verwirrend klingen, aber Dani Shapiro ist diese besondere Erzählstruktur herausragend gelungen! An keiner Stelle hatte ich das Gefühl den Faden zu verlieren, sondern im Gegenteil konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Gleichzeitig bekommen alle Familienmitglieder ihre eigenen Kapitel, sodass ich als Leserin sehr tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen bekommen habe. Dadurch fühlte ich mich den Familienmitgliedern ausgesprochen nahe und war emotional sehr berührt.

Für mich ist Leuchtfeuer ein Jahreshighlight und ein Herzensbuch. Ich empfehle es unbedingt weiter!