Selbstbestimmt sterben

Emily Bold ist ein Roman gelungen, wie das Leben ihn schreibt. Lauren ist glücklich mit ihrer Ehe und Familie - nichts scheint dem im Weg zu stehen. Bis gewisse Anzeichen einer Erkrankung sie zwingen, sich ärztlich abklären zu lassen. Nicht nur wird ein Hirntumor diagnostiziert, sondern dass dieser bereits so weit fortgeschritten ist, dass es keine Heilung mehr gibt.
In dieser Situation beginnt sie sich mit dem Thema Tod - ihrem eigenen - zu befassen. Der Autorin gelingt es, in Rückblenden aufzuzeigen, wie sie ihrem späteren Ehemann Tim begegnet, wie die Diagnose Krebs ihr Leben in den Grundfesten erschüttert. Wie geht es mit ihrer Familie weiter? Dazwischen erlebt der Leser immer wieder den Ist-Zusand am Lagerfeuer. Diese Art, mitzuerleben was war und was ist, gefällt mir ausserordentlich gut, weil man mit den Protagonisten mitlebt und -leidet.
Letztendlich geht es aber um Entscheidungen, lebenswichtige Entscheidungen. Aktuelle auch im Hinblick auf unsere Generation. Kann/darf ich den Freitod wählen oder muss/darf ich leiden bis zum letzten Atemzug, dessen "Wann" ich nicht bestimmen kann. Mir scheint dieses Thema brandaktuell und dieser Roman greift es auf fundamentale Weise auf.
Das Cover ist wunderschön, wie auch die Sprache von Emily Bold.
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch!