Die vielen Gesichter der Einsamkeit

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rotkehlchen Avatar

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"In der Reise enthalten sein müssten jedoch, und er las laut vor: 'Freude. Staunen. Neugier. Kultur. Romantik. Verführung.'"
Ein Zitat, in dem sich das Buch selbst gut beschreibt.

"Lichte Tage" von Sarah Winman beschreibt in einer wunderschönen Sprache eine Geschichte um Anderssein, um Liebe, um Verlust und um Einsamkeit. Gerade der Einsamkeit wird viel Gewicht zuteil und wird hier in seinen verschiedensten Facetten gezeigt. Das hat mir sehr gut gefallen.

Erzählt wird sowohl aus der Sicht von Ellis, als auch aus der Sicht von Michael. Enge Freunde, die sich auf unterschiedliche Arten verlieren und doch nie verloren haben. Die Geschichten werden zu unterschiedlichen Zeiten erzählt, was aber nicht weiter hinderlich ist.

"Ich frage mich, wie es wohl klingt, wenn ein Herz bricht. Ich glaube es wäre leise, kaum wahrnehmbar, und gänzlich unspektakulär - wie eine erschöpfte Schwalbe, die sanft zu Boden fällt."

Sprachlich ist das Buch wunderbar. Vieles passiert zwischen den Zeilen, ohne dabei dem Leser zu wenig zu sagen. Gerne hätte ich das nicht nur zwischen den Zeilen gelesen, um noch mehr in die Geschichte eintauchen zu können.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es verdient aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung! :)

"Ein kleines Fenster, noch nicht in Scherben, als Musik noch Gefühle auslöste, als Bier noch schmeckte, als Träume noch aus dem Anblick eines Flugzeugs am Sommerhimmel geboren werden konnten."