Eine Geschichte, die mich einfach nur berührt hat

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maria-luise Avatar

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Bisher kannte ich die Autorin Sarah Winman nicht und war umso erstaunter über ihren wunderbaren Roman „Lichte Tage“, der einfühlsam und sehr berührend eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verlust, erzählt.

Inhalt:
Als sich Ellis und Michael das erste Mal begegnen, ist es, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt. Erfüllt mit einer großen Sehnsucht nach Kunst und Poesie, entfliehen die beiden Heranwachsenden dem grauen Oxford in die Wärme und das Licht Südfrankreichs. Dort finden sie heraus, wer sie sein könnten. Und müssen entscheiden, wer sie sein wollen. Ein einzigartiger Roman über die Bande der Freundschaft und der Liebe.

Alles beginnt mit einem Gemälde, das Dora Judd an die Wand ihres Wohnzimmers hängt. Fünfzehn Sonnenblumen, wie sie van Gogh im warmen Licht Südfrankreichs malte. Jahre später reist ihr Sohn Ellis zusammen mit seinem besten Freund Michael der Sonne entgegen. Sie tauschen die grauen Straßen Oxfords, das Arbeiterviertel mit der Autowerkstatt und die Fäuste ihrer Väter gegen die Poesie und das Licht des Südens. Gemeinsam entdecken sie, welche Möglichkeiten ihnen das Leben eröffnet, doch auch die Prägungen ihrer Herkunft brechen immer deutlicher hervor. Dann tritt Annie in ihr Leben, und das ändert gleichzeitig nichts und alles.

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover des Buches mit den Sonnenblumen, wie sie van Gogh gemalt wurden, sehen auf den ersten Blick unauffällig aus, finden aber eine große Bedeutung in dieser Geschichte.

Oxford 1996: Ellis, arbeitet immer noch in einer Fabrik für Automobile, lebt seit dem Tod seiner Frau Annie und seinem Freund Michael, alleine und völlig zurückgezogen. Durch einen Fahrradunfall, der zur Folge eine Krankschreibung hat, wird sich Ellis bewusst, wie alleine er letztendlich doch ist und er sein Leben ändern muss.
Endlich gelingt es Ellis, sich seinen Erinnerungen aus seiner Vergangenheit zu stellen. Seine Schilderungen lesen sich, als ob ein guter Freund mir gegenüber sitzt, über seine Kindheit, Jugend, Elternhaus und seinen Ängsten seines bisherigen Lebens, hautnah erzählen würde. Tief bewegende und emotionale Erlebnisse kommen zu Tage, die ich so nicht erwartet hätte.

Ellis besucht seinen Vater zu dessen Geburtstag und bittet ihn um das Bild seiner Mutter, die Sonnenblumen, die ihn nie losgelassen haben. Zu seiner Überraschung erhält er auch noch eine Kiste, deren Inhalt, einige Nachlässe von Michael enthalten. Zu Hause findet er in der Kiste, die Tagebücher von Michael. Und nun wendet sich das Blatt, denn Michael erzählt aus seiner Sicht, seine Lebensgeschichte die nicht weniger emotionslos, ja sogar tragisch, ist.

Ellis reist im Anschluss nach Frankreich zu Michaels letztem Domizil, beschwört Erinnerungen an die guten und lichte Tage herauf, die nicht länger wehtun. Endlich wird ihm bewusst, dass es ihm wieder gutgehen wird!

Fazit:
Von Anfang an konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen, nicht nur wegen des sehr flüssigen und berührenden Schreibstils, sondern eher weil die Autorin die Fähigkeit besitzt, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Durch den Spannungsbogen der sich über die ganze Geschichte zieht und immer weiter aufbaut, fühlte ich mich regelrecht auf einer Achterbahn der Gefühle und wollte das Buch kaum aus der Hand legen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!