Wehmütige Stimmung

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yellowdog Avatar

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Lichte Tage ist ein besonderer Roman über tiefe Freundschaft.

Sarah Winmans Sprache hat einen warmen Sound, der das Buch bestimmt. Dazu passt auch das leuchtende Cover mit den Sonnenblumen und das vorangestellt Van Gogh-Zitat.

Schon die erste Passage 1950 mit Dora und ihrem Bild ist sehr stark.
Später steht ihr Sohn mehr im Vordergrund. Ellis und sein Freund Michael sind zusammen in England aufgewachsen.
Die Handlung schwebt durch die Zeiten. Mal sind sie Jungen, dann erwachsen.
Michael ist schwul, sein Freund ist an Aids gestorben. Das hinterlässt in ihm eine Furcht. Ein Gefühl, das vielleicht auch Teile der Gesellschaft der späten achtziger, neunziger Jahre war.
Höhepunkt des Buches sind für mich die Passagen in Südfrankreich. Man spürt, wie die Umgebung auf Michael wirkt.
Größtenteils ist aber Oxford Schauplatz der Handlung.
Seine Freundschaft zu Ellis und Annie ist tiefer denn je.
Dennoch ist der Roman von wehmütiger Stimmung und leichter Melancholie geprägt. Aber das bleibt in Waage mit dem Glücksgefühl der lichten Tage.