Gelungene Kohle-Dystopie für die Jugend

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Wenn man in Cleos Welt landet, dann fragt man sich schlagartig, was hier wohl schief läuft. Menschen leiden unter dem Kapitalismus. Energieversorgung, die nur über Kohle funktioniert, ist das gesellschaftlich prägendste Thema. Und in dieser Welt folgt man einer Jugendlichen, Cleo, deren Hoffnung, die Welt zu verbessern, dem Roman seine Spannungskurve gibt. Der Roman weißt dabei einige wohl gewollte Parallelen zu unserer Gesellschaft auf und lädt das jüngere Zielpublikum hierüber gezielt dazu ein, die ein oder andere echte gesellschaftliche Entwicklung zu hinterfragen bzw. sich vielleicht überhaupt damit zu beschäftigen.
Aber deswegen liest man, besser: ich, ja keine Bücher. Zumindest nicht in erster Instanz. Ich lese Bücher, weil mich schnell ein Erzählstil anspricht und ich eine Identifikationsebene mit den Charakteren finde. Bei Cleo ist es ihre helfende Art und ihr Optimismus, die mich sie schnell ins Herz schließen haben lassen. Cleos Geschichte ist zudem spannend und originell genug erzählt, so dass ich gerne am Ball geblieben bin. Der einzige Wermutstropfen, bei diesem insgesamt sehr guten Buch, ist das aus meiner Sicht etwas zu langsame Erzähltempo. Dies mag aber auch dem Fakt geschuldet sein, dass ich nicht Teil der Kern-Zielgruppe bin. Ich empfehle das Buch in jedem Fall gerne weiter.