Jugenddystopie

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kuddel Avatar

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"Lichterloh" ist eine Jugenddystopie, die als Trilogie angelegt ist.
Der erste Teil "Stadt unter Ruß" gefiel mir gut. Haptik und Optik des Buches sind sehr gut gelungen. Die Hauptfigur ist abgebildet, der Name Lichterloh ist flammenhell und das ganze ist vor dem Hintergrund der Ruß ausstoßenden Stadt zu sehen. Die hintere Coverseite klappt sich bis unter das vordere Cover, in ihrem Innenteil ist eine Übersichtskarte der Rußstadt zu finden. Band 2 und 3 sind noch für dieses Jahr angekündigt.
Die Welt ist fantasievoll und gut beschrieben. Hier wird alles mit Kohle betrieben, entsprechend rußhaltig ist die Luft. Die Schwestern Cleo und Gwynnie leben in armen Verhältnissen und träumen jede auf ihre Art von einem anderen Leben. Während Cleo Schornsteinfeger werden möchte, forscht ihre Schwester nach Alternativen zu Kohle.
Die Gesellschaft ist klar unterteilt und es ist kaum möglich in eine andere Schicht aufzusteigen, bzw. einen anderen Beruf zu erlernen, als für die Verhältnisse vorgesehen ist. Cleo gelingt das Unmögliche jedoch, sie darf Schornsteinfegerin lernen.
Nicht allen ist dies recht und Cleo hat es nicht leicht.
Die Entwicklung der Charaktere ist gut gemacht, auch die Nebenfiguren sind gut ausgestaltet. Kurze Kapitel erleichtern den Lesefluss.
Etwas Umweltbewusstsein und Gesellschaftskritik sind gut eingeflochten, die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auf, die damit verbundenen Probleme und auch Standesdünkel sind nachvollziehbar beschrieben.
Nicht immer war alles nachvollziehbar, aber letztlich muss nicht jedes Element in einer Fantasiewelt logisch sein.
Das Buch ist spannend und lässt sich gut lesen.