Komik ist Tragik in Spiegelschrift

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daniel d Avatar

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Der Protagonist ist uns gleich sympathisch: Er ist ein alter Mann, der zu Beginn des Buches kurz aus seinem gewohnten Alltag herausgeholt wird, um in einer Fernsehsendung aus seinem Leben zu erzählen. Daniel Kehlmann stellt das so humorvoll dar, dass der Leser gleich für die Geschichte eingenommen wird. Der alte Mann hat allerdings Erinnerungslücken, die schon auf den Kern der Geschichte hinweisen: die Verstrickung eines Menschen in die nationalsozialistische Ideologie - möglicherweise auch gegen seinen Willen - die er aber mit aller Macht aus seiner Erinnerung verdrängt hat. Trotzdem blitzen Fetzen der Erinnerung wieder auf, als er mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

Kehlmann lässt den Leser zu Beginn der Geschichte Tränen lachen, wobei die eigentliche Tragik der Geschichte schon durchzuscheinen beginnt. Schon nach den ersten paar Seiten ist man von der Story gefangen und will unbedingt den Rest lesen.