Stilistisch sehr überzeugend

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annajo Avatar

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Von Kehlmann habe ich noch das ein oder andere ungelesene Buch im Schrank. Zu Unrecht ungelesen, wie ich jetzt gemerkt habe. Kehlmann kann meiner Meinung nach sehr gut schreiben. Dieser "Prolog" katapultiert einen direkt in die Lebenswelt von Franz Wilzek, die von Demenz (?) zerfressen ist. Statt uns von außen ein Urteil über seinen Geisteszustand zu bilden, sind wir mittendrin und fragen uns immer wieder mit ihm, was diese Menschen jetzt von ihm wollen. Eine erfrischend neue Perspektive, hier nicht die allwissende Leserin zu sein. Nachvollziehbar wird dadurch auch seine immer wieder aufkommende Aggression, wenn er verwirrt ist und vor allem sein Widerwillen, die Existenz eines bestimmten Films einzugestehen. Gerade diese Reaktion weckt die Neugier auf die Geschichte dahinter und erschafft eine deutliche Lesespannung.