Ein beeindruckender Roman über das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit
"Lichtspiel" von Daniel Kehlmann handelt von dem Regisseur G.W. Pabst, der nach der Machtergreifung Hitlers Deutschland verlässt und in Hollywood sein Glück versucht. Doch dort gelingt es ihm nicht, an seine alten Erfolge anzuknüpfen und so kehrt er gemeinsam mit seiner Familie bald wieder nach Europa zurück.
Man folgt diesem Regisseur, diesem großen Mann des Films, ausgehend von den USA, wo er in seiner Wortgewandt noch frei ist und sein Auftreten sicher und selbstbewusst. Dann eine Verkettung unglücklicher Ereignisse und plötzlich sitzt er in Deutschland fest. Der Krieg ist ausgebrochen, die Grenzen sind gesperrt. Und nun muss es ihm gelingen, sich zu arrangieren, um nicht selbst ins Lager verschleppt zu werden. Es sind viele kleine Schritte des Zugeständnisses und der Selbstaufgabe, mit denen Pabst sich und seine Familie zu retten versucht. Ich selbst war beim Lesen oftmals hin- und hergerissen zwischen Verständnis und Vorwurf. Denn was wissen wir schon darüber, wie wir uns selbst in solch einer Ausnahmesituation verhalten würden. Durch diese eher nüchterne Beschreibung dieser langsamen Akzeptanz der grausamen Regeln, wird der Schrecken der Herrschaft des Naziregimes erst so richtig greifbar. Besonders bedrückend sind jedoch die kleinen Dinge, über die man fast hinweg liest, dann aber doch darüber stolpert, wie zum Beispiel das neue Service der Freundin, das man doch vor kurzem noch in einer anderen Wohnung gesehen hat.
Am beeindruckendsten fand ich an diesem episodenhaft erzählten Roman jedoch die Szenen, die wirkten, als wären sie einem (Stumm-)film nachempfunden, die ganz allein für sich stehen und auf wenigen Seiten komplexe Sachverhalte bildgewaltig beleuchten und in denen Personen kurz im Rampenlicht stehen, um dann wieder im Dunkel zu verschwinden.
Fazit: "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann ist ein beeindruckender, sehr gut recherchierter und zudem fesselnder Roman über das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit. (5/5)
Man folgt diesem Regisseur, diesem großen Mann des Films, ausgehend von den USA, wo er in seiner Wortgewandt noch frei ist und sein Auftreten sicher und selbstbewusst. Dann eine Verkettung unglücklicher Ereignisse und plötzlich sitzt er in Deutschland fest. Der Krieg ist ausgebrochen, die Grenzen sind gesperrt. Und nun muss es ihm gelingen, sich zu arrangieren, um nicht selbst ins Lager verschleppt zu werden. Es sind viele kleine Schritte des Zugeständnisses und der Selbstaufgabe, mit denen Pabst sich und seine Familie zu retten versucht. Ich selbst war beim Lesen oftmals hin- und hergerissen zwischen Verständnis und Vorwurf. Denn was wissen wir schon darüber, wie wir uns selbst in solch einer Ausnahmesituation verhalten würden. Durch diese eher nüchterne Beschreibung dieser langsamen Akzeptanz der grausamen Regeln, wird der Schrecken der Herrschaft des Naziregimes erst so richtig greifbar. Besonders bedrückend sind jedoch die kleinen Dinge, über die man fast hinweg liest, dann aber doch darüber stolpert, wie zum Beispiel das neue Service der Freundin, das man doch vor kurzem noch in einer anderen Wohnung gesehen hat.
Am beeindruckendsten fand ich an diesem episodenhaft erzählten Roman jedoch die Szenen, die wirkten, als wären sie einem (Stumm-)film nachempfunden, die ganz allein für sich stehen und auf wenigen Seiten komplexe Sachverhalte bildgewaltig beleuchten und in denen Personen kurz im Rampenlicht stehen, um dann wieder im Dunkel zu verschwinden.
Fazit: "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann ist ein beeindruckender, sehr gut recherchierter und zudem fesselnder Roman über das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit. (5/5)