Ein großer Wurf

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violetta1961 Avatar

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Der neue Roman von Daniel Kehlmann beschreibt eine Zeitspanne im Leben und im Werk des österreichischen Regisseurs Georg Wilhelm Pabst.
Vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten waren seine Filme eher dem linken Spektrum zugeordnet. Er versucht u.a. in den USA Fuß zu fassen, muss aber während eines Familienbesuchs in Österreich bleiben, da just in diesem Moment der 2. Weltkrieg beginnt und die Nationalsozialisten niemanden mehr aus dem Land lassen. Trotz aller Schwierigkeiten entscheidet er sich, hier Filme zu drehen. Mit welchen politischen Bedingungen er sich arrangieren muss, wird gut recherchiert und vielschichtig beschrieben.
Sehr gelungen finde ich auch die Kaptel, in denen Dreharbeiten und die Vorbereitungen dazu beschrieben werde. Ich fühlte mich wie am Filmset!
Die Verbindung zur Gegenwart stellt der ehemalige Assistent von Pabst dar. Etwas dement und barsch, wird er in eine TV-Show eingeladen, in der es um den Regisseur Pabst geht. Kehlmann hat einen phantastischen Stil, mit dem er sowohl Menschen als auch gesellschaftliche und künstlerische Prozesse beschreibt. Unbedingt lesen!