Über das Leben eines Regisseurs, der seinen besten Film verloren hat.

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arnoe Avatar

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Daniel Kehlmann macht es mir als Leser nicht leicht.
Es wäre so einfach gewesen, Personen und Zahlen zu nennen, um die Einstiege für die jeweiligen Kapitel zu erleichtern.
Aber Kehlmann beschließt, wie der Filmregisseur Pabst, den Zuschauer zu leiten und mitdenken zu lassen.
Eine Masse an Perspektivwechseln, Menschen, deren Motivation teilweise nur schwer nachvollziehbar bleiben und viele Namen und Andeutungen, die ich versucht habe nachzurecherchieren, um Hintergründe zu erfahren, die Kehlmann nur andeutete.
Herausgekommen ist ein Mix aus Einblicken in das Werk von Filmschaffenden, die nazionalsozielistische Filmpropaganda und die Emotionen der Menschen, die mir merkwürdig fremd blieben.
Brilliante Kapitel, in denen man atemlos die Wörter in sich hinein frisst, wechseln sich ab, mit ziemlich durchschnittlichen Seiten, auf denen außer Andeutungen praktisch nichts geschieht.
Dazu noch der unendlich lahme und zum Teil wirklich langweilige Einstieg in die eigentliche Lebensgeschichte von Herrn Pabst.
Hier hätte ich mir mehr Hintergrundmaterial am Ende des Buches gewünscht. So war ich auf das Internet angewiesen.

Wie schon geschrieben: Der Autor hat es mir nicht leicht gemacht.
So bleibt ein durchwachsener Eindruck.
Kehlmann war schon besser. Vielleicht lag es aber auch am Thema und dem mir unbekannten Regisseur.