Verführt zum Nachschlagen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
retemirabile Avatar

Von

Grundsätzlich reden wir hier erstmal über ein sehr schönes, Kehlmann-typisches Buch, mit vielen Dialogen und einer Prise magischem Realismus. Tatsächlich habe ich mir beim Lesen die ganze Zeit gewünscht, mich besser in der (deutschen) Filmwelt des beginnenden 20. Jahrhunderts auszukennen, dann hätte ich mich bestimmt von mehr Andeutungen angesprochen gefühlt. Auf der anderen Seite habe ich mich aber auch während des Lesens nicht getraut, Fakten extensiv nachzulesen, da ich Sorge hatte, dass mir selbst bei diesem letztlich fiktiven Werk zu viel gespoilert werden könnte. So befand ich mich etwas in einem Zwiespalt und konnte das Buch nicht uneingeschränkt genießen. Die Thematik und insbesondere die "unerhörte Begebenheit" fand ich dennoch passend gewählt und das Buch ließ genug Überlegungen zu, wie mit Kunst unter Extrembedingungen umgegangen werden kann.