Atmosphärische Beschreibung eines späten Wiedersehens

Ich bin immer wieder begeistert, welche Atmosphäre Iris Wolff mit nur wenigen Worten erschafft, wie sie mit Sprache umgeht, um damit Dinge auszudrücken, für die einem selbst die Worte fehlen. Ihre Bücher sind nicht nur von außen wunderschön, sondern auch von innen, und sie gehen unter die Haut. Und deshalb war es auch irgendwie abzusehen, dass mich die Leseprobe schon nach wenigen Seiten wieder ganz eingesogen hat, ich mir Sätze markieren will und ungeduldig darauf warte, wie es weitergeht. Gleichzeitig hält Wolff auch in "Lichtungen" wieder eine gewisse Distanz zu den Leser*innen aufrecht - einerseits durch die ungewöhnliche Kapitel-Reihenfolge und die inhaltlichen Sprünge, andererseits durch die rumänischen Zitate dazwischen. Die Beziehung von Lev und Kato lässt sich für mich gerade noch wenig greifen, aber ich bin sehr gespannt, wie Iris Wolff das Wiedersehen der beiden ausformuliert. Besonders Kato klingt nach einem sehr interessanten Charakter und gerade das Aufeinandertreffen dieser bunten, nicht auf einen Ort festgelegten Künstlerin mit dem bislang eher zurückhaltend wirkenden Lev reizt mich sehr.

Deshalb: Ich würde mich sehr freuen, das Buch rezensieren zu dürfen, denn ich bin nach der Leseprobe bereits sehr guter Dinge, dass es ein toller Roman sein wird.