Iris Wolffs "Lichtungen" entführt die Leser in eine bewegende Geschichte über die unverbrüchliche Verbindung zwischen dem elfjährigen Lev und der intelligenten, aber gemiedenen Kato im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien. Lev, ans Bett gefesselt, findet in Kato einen unerwarteten Halt, der ihn aus seiner Versteinerung befreit. Der Roman entfaltet sich über ein halbes Leben hinweg und verfolgt, wie Lev weiterhin die Pfade ihrer gemeinsamen Kindheit durchläuft, während Kato längst in den Westen aufgebrochen ist. Die Erzählung wird kunstvoll und poetisch, wenn eine einzige Postkarte aus Zürich Lev dazu bringt, über seine Vergangenheit nachzudenken.