Bildhafter berührender Sprachstil

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tilia Avatar

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Der Roman beschreibt in einer Rückschau die Beziehung zwischen Lev und Kato, die in Rumänien groß werden. Als der elfjährige Lev für mehrere Wochen nicht zur Schule gehen kann, weil er nicht laufen kann, versorgt Kato ihn mit den Hausaufgaben. Anfangs ist Lev davon nicht sehr angetan. Aber im Laufe der Zeit wird ihr Verhältnis immer vertrauter.

Während Lev in Rumänien bleibt, verlässt Kato ihre Heimat und bereist Westeuropa. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Straßenmalerin. Kato schickt Lev selbst gezeichnete Postkarten von den Orten, wo sie sich gerade aufhält. In Zürich treffen sich beide wieder.

Die Kapitel des Buchs sind wie ein Countdown nummeriert, von "Neun" (Gegenwart) bis "Eins". Jedem Kapitel ist ein Zitat in verschiedenen Sprachen vorangestellt (die deutschen Übersetzungen der Zitate befinden sich am Buchende).

Mich hat der bildhafte Schreibstil der Autorin schnell in seinen Bann gezogen. Es gelingt ihr, Gefühlszustände und Ereignisse anschaulich und nachvollziehbar zu beschreiben. Man taucht tief in die Gedanken der Personen und in die Geschehnisse des Romans ein.

Fazit: Dieser Roman ist sehr vielschichtig und berührend. Die Wortwahl ist phasenweise sehr poetisch und/oder philosophisch. Beim Lesen kam mir des öfteren der Spruch "Verstehen kann man das Leben oft nur rückwärts, doch leben muss man es vorwärts" in den Sinn.