Ein Highlight

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mitchwlb Avatar

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„Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen" (Seite 76)

Dieses Buch ist wie eine neue Freundschaft aufbauen, man trifft zum ersten Mal eine Person und durch mehrmaliges Treffen spricht man immer mehr über die Vergangenheit und lernt so die Person besser kennen.
Iris Wolff hat einen ungewöhnlichen Aufbau für ihren Roman gewählt: Man lernt Lev und Kato in Kapitel 9 kennen und statt nun von der gemeinsamen Zukunft zu schreiben, wird Schritt für Schritt immer ein weiteres Kapitel in Levs Vergangenheit erzählt. Es kommen dadurch immer mehr Puzzleteilen zusammen, die dann am Ende des Romans ein Gesamtbild von Lev ergeben.
Der Roman spielt hauptsächlich im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien und dadurch werfen sich immer wieder die Fragen auf: wer bestimmt eigentlich über Identität, Zugehörigkeit und Herkunft? Schlussendlich ist das immer eine Entscheidung jedes Einzelnen!

Und was passiert eigentlich wenn sich die europäischen Grenzen öffnen und man die Freiheit hat zu reisen und aus seinem Leben auszubrechen. Nutzt man es?

Iris Wolff schafft es mit ihrer wunderbaren Sprache und den manchmal wenigen Worten sehr bildhaft die Szenen zu beschreiben und so wirken die „Lichtungen" von Lev noch sehr lange bei einem nach!