faszinierende Chronologie

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mrschaosqueen Avatar

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Iris Wolff erzählt in "Lichtungen" die Geschichte einer besonderen Freundschaft, deren Anfänge im kommunistischen Rumänien liegen. Kato und Lev sind durch ihre Kindheit fürs Leben verbunden und verlieren sich auch trotz diverser politischer Umschwünge nie ganz aus den Augen.

Besonders reizvoll erschien mir bei der Lektüre die besondere Zeitgestaltung des Romans, der in einer umgekehrten Chronologie erzählt wird. So beginnen wir in der Gegenwart und arbeiten uns immer weiter in die Vergangenheit vor, bis wir in der Kindheit der beiden angelangt sind.

Diese herausfordernde Zeitgestaltung meistert Iris Wolff wirklich mit einer außerordentlichen Erzählkunst, die die einzelnen Handlungsstränge miteinander verwebt und dabei immer neue Details einer besonderen Freundschaft offenbart, ohne dabei zu viel vorwegzunehmen oder Verwirrung zu verursachen.

Die minimalistische und klare Sprache der Erzählung schafft außerdem Raum für Interpretationen und Leerstellen, die dem Leser überlassen bleiben.
Insgesamt eine wirklich schöne Lektüre, die ich jedem empfehlen kann.