Gehemmte Gefühle

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In ihrem neuen Roman Lichtungen beschreibt Iris Wolff eine tiefe Freundschaft zwischen Lev und Kato und zeitgleich die gehemmten Gefühle und unausgesprochenen Gedanken. Der Roman hat eine sehr eigene Erzählweise, die Geschichte beginnt im Heute und wandert mit jedem Kapitel zurück in die Vergangenheit. Die Leserschaft hat dadurch immer einen gewissen Wissensvorsprung, der doch gleichzeitig nur in Fragmenten Andeutung findet. Gerne möchte man Lev zurufen, mach etwas aus deiner Liebe zu Kato, aber er bleibt in sich gehemmt. Die neuen offenen europäischen Grenzen nutzt Kato und verlässt ihre Heimat und auch Lev, aber er ist zu sehr gebunden an seine Heimat und seine Familie, so dass er zunächst allein zurückbleibt. Der Sprachstil von Iris Wolff ist leise und eindrücklich und dann wieder überrascht sie mit Wendungen und Ereignissen. Insgesamt verdichtet sich die Geschichte zu einer Hommage an eine intensive und lebenslangbestehende Freundschaft.