Lev und Kato

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miro76 Avatar

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Als Junge musste Lev mehrere Wochen, gar Monate das Bett hüten. Sein bester Freund hat sich schnell nicht mehr blicken lassen, aber eine andere Mitschülerin hat ihn regelmäßig besucht, damit er nicht den ganzen Stoff versäumt. So kam es, dass aus dem kranken Jungen Lev und der Außenseiterin Kato beste Freunde wurden.

Doch so beginnt das Buch nicht. Erst lesen wir, dass Lev zurück nach Rumänien muss und Kato ihn begleiten wird. Sie ist viele Jahre durch Europa gereist, hat in den verschiedensten Städten gemalt und endlich hat Lev sie in Zürich besucht. Am Anfang schließt sich der Kreis für Kato. Sie fährt wieder nach Hause und wir folgen ihren Spuren rückwärts und erfahren so, wie Lev's Reise in die Schweiz verlief. Wie ihm sein Zwischenstopp in Wien bei Onkel Ferry gefallen hat, der irgendwie mit dem mysteriösen Unfall zusammenhängt.

Schritt für Schritt bzw. Kapitel für Kapitel führt uns die Autorin in der Zeit zurück und setzt somit einen Spannungsbogen in einen Roman, der eigentlich keinen braucht. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und eine Geschichte über Aufbruch, die mir auch wirklich gut gefallen hat. Die Autorin beherrscht ihr Handwerk und beschreibt in schönen Sätzen das Leben in dem kleinen Dorf in Rumänien in der Zeit des Sozialismus und in der Zeit des Aufbruchs.

Nur des Stilmittel des Rückwärts-erzählens passt irgendwie nicht so ganz zu der Geschichte. Das baut bei den Leser*innen eine Erwartungshaltung auf, die dann nicht wirklich erfüllt wird. Außerdem machen die Kapitel zu große Sprünge und somit hat die Geschichte immer wieder große Lücken. Deshalb vergebe ich hier nur 4 Sterne.