Rückblickend betrachtet

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sarah_catherine Avatar

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Lev und Kato kennen sich seit Kindertagen, haben sich aber seit Jahren nicht gesehen. Lev lebt nach wie vor in dem Ort, in dem er seine Kindheit verbracht hat, während Kato diesen mit einem jungen Mann, der auf der Durchreise war, verlassen hat, um die Welt zu entdecken. Von überall hat sie Lev geschrieben, immer Postkarten. Als auf einer schließlich "Wann kommst du?" stand, kann sich Lev endlich dazu durchringen, seine Kato wiederzusehen. Was würde da zwischen ihnen sein? Was war eigentlich immer zwischen ihnen?
Im Rückblick erzählt Iris Wolff ganz feinsinnig die Geschichte, mehr von Lev als von Kato. Das Buch beginnt mit dem Wiedersehen nach einigen Jahren und geht in Levs Geschichte Kapitel für Kapitel ein Stück weiter zurück. So erfährt der Leser, wie die Verbindung von Lev und Kato einst angefangen hat, intensiver und dann schließlich unterbrochen wurde.
"Lichtungen" ist überhaupt keine typische Liebesgeschichte. Vielmehr ist es die Geschichte eines (halben?) Lebens. Das Wiedersehen von Kato und Lev ist nicht das Ende der Geschichte, sondern vielmehr der Anfang - von was, das bleibt ungewiss. Ein wunderbares Buch, finde ich, das vieles offen lässt, was offen bleiben darf; sehr berührend geschrieben.