Sprachlich wunderschön

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ellinorliest Avatar

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Iris Wolff ist eine Autorin, die einfach ganz wunderbar schreiben kann. Ich könnte in ihre Sprache regelrecht versinken, so sehr gefällt sie mir. Dennoch konnte ich diesmal in die Geschichte nicht so eintauchen, wie ich das gerne gewollt hätte. Dies liegt an der Erzählweise: Lichtungen wird antichronologisch erzählt. Das erste Kapitel im Buch ist eigentlich das letzte und umgekehrt. Dies wird gleich zu Beginn erwähnt, auch die Nummerierung ist gegenläufig. Für mich hatte das zur Folge, dass die Personen erstmal nur Namen waren, ich viele Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Je weiter die Geschichte fortschritt, umso leichter wurde es, zumindest was Lev betrifft. Ihn begleiten wir die ganze Zeit. Fast alle anderen Personen tauchten plötzlich auf oder verschwanden genauso plötzlich wieder. Ich fühlte mich oft wie bei einer Kurzgeschichte, in die man sich langsam einfinden muss, die aber dann, wenn man endlich die Zusammenhänge versteht, schon wieder vorbei ist.
Dennoch habe ich Lichtungen gerne gelesen, vor allem gegen Ende hin. Vermutlich müsste ich es noch einmal lesen, eventuell sogar in umgekehrter Reihenfolge, um wirklich alles zu verstehen.