Ein Liebesroman voller Sentimentalität

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mondscheinsonate Avatar

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Heather möchte mit ihren beiden besten Freundinnen Amy und Constance nach ihrem College- Abschluss eine Europa Reise unternehmen, bevor sie sich voll ins Arbeitsleben stürzt.
Im Zug nach Amsterdam begegnet sie Jack und es entwickelt sich ein Gespräch mit gelegentlichen Sticheleien, doch was sich neckt das liebt sich und für Heather und Jack ist relativ schnell klar, dass sie nicht mehr ohne einander können. So erzählt Jack seiner neuen Freundin von dem Tagebuch seines Großvaters. Dieser hat Europa direkt nach dem zweiten Weltkrieg bereist und beschreibt seine Eindrücke darin. Jack reist nun durch die verschiedenen Orte, von denen sein Großvater berichtet und Heather begleitet ihn nun. Die Liebe fühlt sich für sie traumhaft und fast unwirklich an und umso fassungsloser macht es sie, als Jack auf einmal verschwindet und untertaucht.

Schon das funkensprühende Cover mit einem sich umarmenden Liebespaar hat mich angesprochen und ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass es hält, was es verspricht.

Die Liebe findet Jack und Heather zu einem Zeitpunkt an dem sie es beide nicht erwartet hätten und ist so stark, dass sie ihr einfach nicht widerstehen können.
Ihr Kennenlernen ist unterhaltsam, da die Dialoge lebhaft und fantasievoll sind. So erzählt Jack, dass er von einem Löwen in Istanbul angeknabbert wurde. Heather entgegnet darauf: „Du redest so einen Scheiß, aber ich könnte dir stundenlang zuhören.“
So ergeht es mir auch.
Den ersten Kuss zelebrieren sie dann auch wie im Film und überhaupt geht es Jack darum den Moment voll auszukosten und Sachen zu erleben, an die man sich später als alte Omi oder Opi im Schaukelstuhl sentimental erinnert.
Durch den flüssigen Schreibstil des Autors ist es dabei eine Freude, solche Szenen mit den Beiden zu erleben. Selbst das Gurren der Tauben, die ja auch gerne mal als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet werden, beschreibt J.P. Monninger als „kristalline Geräusche wie Wasser oder Vögel aus Glas.“
Ich habe mir viele solcher Szenen markiert.
Zwei kleine Fehler habe ich beim Lesen noch gefunden( einmal ein Dialog, wo durch einen fehlenden Absatz nicht ganz klar wird, wer spricht auf Seite 110 und ein einfacher Schreibfehler wo „eine“ statt „ein“ stehen müsste auf Seite 301).

Ich kann das Buch empfehlen. Es macht Spaß, Heather auf ihrer Europa Reise zu begleiten und in ihre Gedankenwelt abzutauchen. Manchmal ist das Buch dabei etwas kitschig, etwa wenn sie mit Jack an einem Imbisswagen stehen und sich plötzlich ihre Blicke völlig ineinander verlieren, aber gerade so was soll wahrscheinlich auch die innige Liebe zwischen den beiden ausdrücken, die in diesem Buch sehr schön verewigt wurde.