Eine Esche in Paris

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Liebe findet uns, Liebesroman von J.P. Monninger, 416 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Eine Liebesgeschichte vom Finden, Reisen, Verlieren und Wiederfinden.
Heather eine amerikanische Uniabsolventin, ist mit ihren beiden besten Freundinnen durch Europa unterwegs. Im Zug nach Amsterdam begegnet sie Jack, der die Stationen aus dem Tagebuch seines Großvaters bereist. Die beiden verlieben sich unsterblich ineinander und verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Jack verspricht Heather, sie nach New York zu begleiten, wo die junge intelligente Frau eine Stelle als Investmentbankerin antreten will. Am Flughafen in Paris verschwindet Jack plötzlich spurlos. Völlig fassungslos fliegt Heather alleine in die Staaten zurück, doch sie kann "Jack Vermont“ nicht vergessen. Verzweifelt sucht sie nach ihm.
Das Buch überzeugt mit seinem wunderschönen Cover, die Innenseiten der Klappen sind mit Zitaten aus dem Buch beschriftet. Mit 56 nicht zu langen Kapiteln und großer Schrift ist es in kurzer Zeit möglich, das Buch zu lesen. Gut gefallen hat mir am Anfang jeder neuen Stadt, bzw. Lands welches sie bereisten, die Silhouette des Paares am Kapitelanfang. Die Einträge aus dem Tagebuch sind kursiv gedruckt, so dass man sie klar erkennen konnte. Der Roman ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Heather verfasst, wobei der Autor ab und an, in den Du-Stil wechselt.
Es handelt sich bei der Geschichte um einen gefühlvollen melancholischen Roman. Die Zeit die die Beiden auf den Spuren des Großvaters verbringen, hat mir am besten gefallen, sehr romantisch sehr gefühlvoll und traumhaft schön. Mit schlagfertigen Dialogen zwischen Kopfmensch Heather und dem eher spontanen Jack. Der zweite Teil konnte mich nicht überzeugen, die Protagonistin, die die Uni mit Bestnoten abgeschlossen hat und hoffnungsvolle Investmentbankerin werden soll, benimmt sich naiv und unreif, z.B. bei Verabredungen, auch im Skiurlaub mit ihren Freundinnen. Trotzdem kann sie ihre große Liebe nicht vergessen. Wie sie auf die Idee kam unter der Esche im Park zu graben bleibt mir unverständlich. Ob die Esche das ständige Graben überstanden hat, bleibt offen. Auch war mir der Mittelteil zu langweilig und ausschweifend. Dem Schluss fehlte m.E. die Vollendung, wobei aber viel Platz für eigene Interpretation bleibt, ich hätte ihn mir lieber anders gewünscht. Am besten gefallen hat mir die Idee des Reisetagebuchs, der Gedanke, dass Jacks Großvater durch Europa gezogen ist, um zu sehen, was der Krieg der Welt angetan hat. Besonders gefallen hat mir der Satz: „Mit ihm an meiner Seite kommt mir die Welt größer vor“. Mein Lieblingscharakter ist Constance die auf der Reise ihr Glück findet und auch festhalten kann. Weder Heather noch Jack konnten mich überzeugen Heather angepasst und stets bemüht wie ein kleines Mädchen ihren Eltern zu gehorchen. Wie auch Jack, dessen Gründe, zuerst sich zurückzuziehen und sich durch Hinweise doch finden zu lassen, waren für mich völlig inkonsequent. Alles in allem hätte aus der Grundidee für die Geschichte ein schönes Buch werden können, das hat J.P. Monninger in meinen Augen leider nicht ganz geschafft. Deshalb 3 Sterne von mir.