Verliebt in Paris

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regenprinz Avatar

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Hm, vielleicht war es Pech, dass ich "Solange der Fluss uns trägt" vom selben Autor bereits gelesen hatte, ehe ich diesen Roman zur Hand nahm - denn 1.) waren meine Erwartungen daher recht hoch, und 2.) fand ich "Liebe findet uns" wohl aus genau diesem Grund zu vorhersehbar ...

Die Grundidee ist natürlich nett und die Charaktere sind auch gut getroffen: Drei junge Amerikanerinnen auf Europareise, ehe der Ernst des Lebens, sprich der harte Erwerbsalltag, beginnt. Eine spaßig-verrückte Zeit mit Zugfahrten, Übernachten in Hostels, jeder Menge Sightseeing in diversen Städten, durchtanzte Nächte in Clubs garniert mit reichlich Alkohol (was Amy ja leider zum Verhängnis wird), sowie zwei besondere Männerbekanntschaften für Heather und Constance.
Die ganz große Liebe, wie es scheint. Wobei mich manche Diskussionen verwirrten und ich stellenweise nicht wirklich nachvollziehen konnte, warum Heather und Jack sich gerade stritten. Andere Szenen fand ich wiederum sehr schön. Und Jacks Reise-Anlaß, das illustrierte Tagebuch seines Großvaters, bietet natürlich auch viel interessanten Stoff und ist gelungen mit der übrigen Handlung verknüpft.
Der Roman ist durchaus lebendig erzählt und nachdem Paris (mit dem Brand von Notre Dame) zuletzt in allen Medien war, haben mich die betreffenden Passagen im Buch besonders berührt. Genau wie die kleine Esche im Park ...

Weniger gefallen haben mir dagegen die Abschnitte, die in der "Du"-Perspektive verfasst waren. Die haben mich wirklich im Lesefluss gestört.
Ansonsten haben mich leider das plötzliche Verschwinden Jacks bzw. die Argumente für das (sehr lange!) Schweigen Raefs nicht wirklich überzeugt. Insgesamt reicht es daher nur für 3 Sternchen.