Eine deutsch-deutsche Sommerliebe

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Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung wird der junge, motivierte Bankangestellte Julian Albrecht von Köln nach Lübben im Spreewald versetzt. Dort soll er einst enteigneten Bauern und Firmeninhabern beim Rückerwerb ihres einst verstaatlichten Besitzes helfen. Dabei lernt er auch Familie Bahrenbeck kennen, die bereits seit vielen Generationen eine Gurkeneinlegerei führt. Bei der Besichtigung des Anwesens lernt er die Tochter der Bahrenbecks, Kathrin, kennen. Zuerst kann diese Julian nicht ausstehen, das ändert sich, je näher sich die beiden kennen lernen. Julian hat in Westdeutschland seine perfekte Wohnung in Köln und seine Verlobte Helen zurückgelassen. Plötzlich kann er sich den Spreewald als neuen Lebensmittelpunkt vorstellen. Doch dann zerstört ein Schicksalsschlag alle Pläne. Was bleibt, ist nur die Erinnerung an eine Sommerliebe. Viele Jahre später treffen sich Kathrin und Julian wie durch einen Zufall wieder und plötzlich scheint sich eine neue Zukunft zu ermöglichen.
Anfangs hat mich die Geschichte richtig mitgerissen. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der beiden hineinversetzen. Das Zusammenspiel und Zusammenwachsen von Ost und West beschreibt die Autorin hier wundervoll charmant. Sämtliche Vorurteile von beiden Seiten gegenüber der anderen finden hier ihren Platz. Dann baut die Autorin einen Schicksalsschlag ein, der alles bis dahin aufgebaute tragisch auseinanderreißt und alle Pläne der beiden zerstört. Es folgt ein Zeitsprung von 25 (!) Jahren in die Zukunft und plötzlich treffen sich Kathrin und Julian wieder. Schade, denn an dieser Stelle bricht die Geschichte leider, der Spannungsbogen und der bis dahin aufgebaute rote Faden waren nicht mehr vorhanden. Ab dem Zeitsprung hat die Erzählung leider an Spannung und Dynamik eingebüßt. Das Ende der Geschichte ist dann nochmal nett erzählt, kann aber an das Niveau des ersten Teils leider nicht anknüpfen. Die Story bietet wesentlich mehr Potenzial, was aber meiner Meinung nach von der Autorin längst nicht ausgeschöpft wurde. Schade, denn die Grundidee der Geschichte finde ich echt gut!