Eine Liebesgeschichte in Zeiten der Wiedervereinigung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
kleinekrimileseratte Avatar

Von


Ich mag die Bücher von Heike Wanner. Sie lassen mich vom Alltag abschalten und am Abend „herunterkommen“.
Beschreibung des Buches:
„Liebe in Sommergrün“ ist ein Roman, der 2016 im ullstein-Verlag als Taschenbuch mit 396 Seiten erschienen ist. Das Buch ist komplett in der Farbe Grasgrün gehalten. Auf einer grasgrünen abgebildeten Holzwand sind sieben aufgereihte rote Kirschen abgebildet. Ob das Grün für Hoffnung steht?
Kurze Zusammenfassung:
Dieser Roman beinhaltet die Liebesgeschichte zwischen Kathrin (aus dem Osten Deutschlands) und Julian (aus dem Westen) in den Zeiten der Wiedervereinigung – und 25 Jahre später. Julian ist der junge Bankberater von Kathrins Familie. Die Familie Bahrenbeck will in ihrer Heimat im Spreewald die alte Gurkenfabrik auf Vordermann bringen. Kathrin soll diese Fabrik leiten und muss mit Julian Albrecht, der verlobt ist, ein Konzept erarbeiten. Im Laufe der vielen Treffen verlieben die Zwei sich ineinander. Aber ein Schicksalsschlag in der Familie seiner Verlobten, veranlasst Julian fluchtartig den Spreewald (und Kathrin) zu verlassen. Nach 25 Jahren begegnen sie sich wieder. Hat ihre alte Liebe eine Chance?
Mein Leseeindruck:
Den einzelnen Kapiteln ist immer ein Spruch bekannter Persönlichkeiten bzw. Dichter und Autoren vorangestellt. Die Sprüche sind wunderbar gewählt.
Mir hat die Liebesgeschichte gut gefallen, ein ostdeutsches Dorf, Gurken aus dem Spreewald und ein westdeutscher aufstrebender Banker. Alles etwas klischehaft, aber trotzdem schön zu lesen. Genau so oder ähnlich hat es sich sicherlich oftmals abgespielt in den frühen 90er Jahren nach der Wiedervereinigung. Aber was ist aus den meisten dieser Beziehungen geworden? Da kann man nur mutmaßen. Hier hat Heike Wanner eine kleine zauberhafte Liebesgeschichte gesponnen, wie sie vielleicht das ein oder andere Mal tatsächlich passiert sein könnte:
Kathrin Bahrenbeck hat tatsächlich aus der Gurkenfabrik eine angesehene Firma und sich einen Namen gemacht. Als alleinerziehende Mutter meistert sie den Alltag, da tritt Julian wieder in ihr Leben.
Neben den zwei Protagonisten aus dem Jahr 1990 gibt es 25 Jahre später eine weitere Liebesgeschichte in der nächsten Generation. Deutschland ist weiter zusammengewachsen, andere Probleme als 25 Jahre zuvor bewegen das Leben.
Der Roman ist humorvoll und unterhaltend geschrieben. Durch den Fokus auf die verschiedenen Protagonisten sind die Gefühle der einzelnen Personen gut mitzuerleben. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr realistisch, man fühlt sich dort hineinversetzt.
Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Rezepte von im Buch vorkommenden Speisen und Getränken.
Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte mit einem Fokus auf die Wiedervereinigung und die damit einhergehenden Probleme. In dem Buch geht es aber auch um Chancen im Leben, die man ergreifen kann und vielleicht muss, um glücklich zu werden, auch wenn diese Erkenntnis manchmal Jahre braucht, um sie zu erlangen.