Grün ist die Farbe der Liebe

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lesegirl fra Avatar

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Endlich ein neuer Roman von Heike Wanner, der wieder eine schönes und kurzweiliges Lesevergnügen verspricht. Dieses Mal geht es um eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte, die in ihren Anfang kurz nach dem Mauerfall nimmt.
Die Familie Bahrenbeck möchte ihre Gurkenfabrik im Spreewald auf Vordermann bringen und wird von einem West-Bankberater betreut. Julian Albrecht ist gerade erst aus Köln nach Lübben gekommen, er verspricht sich gute Karrierechancen, ist
Aber zunächst geschockt über den Kulturunterschied Ost und West. Kathrin Bahrenbeck kann den schnöseligen „Wessi“ zunächst nicht leiden, da er ihr viel zu überheblich und arrogant ist. Ausgerechnet sie soll aus ihrer Familie mit Julian alles besprechen und ihn in die Geheimnisse von Bahrenbecks Gurken einweihen. Doch man ahnt es schon: die beiden kommen sich näher und es fängt heftig an zu knistern und das obwohl Julian verlobt ist. Seine Verlobte jedoch ist in Köln geblieben. Trotzdem entwickelt sich eine romantische Liebesgeschichte zwischen Kathrin und Julian. Ein schwerer Schicksalsschlag kommt dazwischen und die Beziehung zwischen Kathrin und Julian ist von einem Moment auf den nächsten beendet.
25 Jahre vergehen bis die beiden sich wieder begegnen. Durch Zufall bei der Verleihung des Unternehmerpreises treffen die beiden in Frankfurt aufeinander. In der Zwischenzeit haben beide ihr eigenes Leben aufgebaut und eigene Familien gegründet. Aber die 25 Jahre verborgenen Gefühle flammen wieder auf, zu viele Fragen sind offen, ein regelrechtes Gefühlschaos bricht aus.

Das Buch ist gleichwohl unterhaltsam aber auch sehr einfühlend geschrieben und läßt sich gut lesen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus „Kathrins Zitatesammlung“. Diese dienen als Einleitung und ich war fasziniert davon, welch schöne Zitate die Autorin gefunden hat und vor allem wie treffend diese zu den einzelnen Kapiteln ausgesucht wurden.
Die beiden Protagonisten Kathrin und Julian sind sympathisch und man kann sich sehr schnell mit den beiden identifizieren, sie wirken dadurch auch sehr glaubwürdig. Die Beschreibungen der Landschaften und des Lebens im Spreewald machen Lust auf einen Besuch in dieser Gegend verbunden natürlich mit leckeren Spreewaldgurken. Schon während des Lesens bekam ich unbändigen Hunger auf Gurken, umso mehr habe ich mich gefreut als ich am Ende des Buches eine kleine Rezeptsammlung aus dem Spreewald gefunden habe. Eine schöne Idee, die im Buch vorkommenden Gerichte hier mit aufzunehmen, die außerdem durch die Ergänzung „Mein Tipp“ eine persönliche Note der Autorin bekommen haben. Die Rezepte werde ich auf alle Fälle ausprobieren, v.a. die Gurkenrezepte und die Limettenlimonade.

Besonders hervorheben möchte ich auch das schöne Cover. Schon rein optisch mit der Farbkombination grün und rot ist es ein echter Hingucker auf dem Ladentisch. Natürlich hätten Gurken vielleicht etwas besser gepasst als Kirschen, aber andererseits sind Gurken vielleicht auch nicht so hübsch wie die Kirschen. Besonders schön ist, daß die Schrift und die Kirschen etwas hervorgehoben sind, dadurch wirkt das Buch edler als ein normales Taschenbuch.

Mein Fazit: fünf Sterne für eine rundum gelungene sommergrüne Geschichte