Liebe hat kein Verfallsdatum

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
*bücherwürmchen* Avatar

Von

Bis jetzt war Weibersommer mein Lieblingsbuch von Heike Wanner. Jetzt habe ich zwei Lieblingsbücher von ihr, denn Liebe in Sommergrün gestellt sich nun dazu.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1990. Man lernt nicht nur Kathrin und Julian kennen, die sich ineinander verlieben, sondern auch Kathrins Familie. Man fühlt sich wohl bei Familie Bahrenbeck im Spreewald. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Zuvor hatte ich gegrübelt, was der Grund sein mag, was die beiden auseinander reist. Danach habe ich verstanden.
Aber der Leser muss sich nicht lange mit Liebeskummer aufhalten, den nach 25 Jahre laufen sie sich wieder über den Weg, was im Buch eigentlich fast nahtlos passiert. Allerdings sind 25 Jahre 25 Jahre, so dass die Geschichte noch lange nicht vorbei ist.

Jetzt hatte die Geschichte für mich aber zwei Fäden und auf das hatte ich - ehrlich gesagt - auch gehofft. Hierzu möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel, dass es zwei Liebesgeschichten zum Preis von einer gibt.
Allerdings waren mir hier für meinen ersten Eindruck zu viele Zufälle am Werk, aber darüber habe ich dann schnell hinweg gesehen, da ich einfach nur die Geschichte genießen wollte und mich damit nicht aufhalten wollte.

Kathrin und Julian waren mir von Anfang an trotz Julians Arroganz bzw. Kathrins Zickereien sympathisch. Und auch die Nebencharaktere fand ich ganz wunderbar, wobei die einen mehr, die anderen weniger im Mittelpunkt standen. Besonders gefallen haben mir hier Felix und die vierjährige Marie. Wie ich in der Danksagung erfahren habe, sollte die Rolle des Felix eigentlich nur eine kleine werden. Ich bin froh, dass seine Rolle sich verselbständigt hat. Anders kann und will ich mir die Geschichte gar nicht vorstellen. Und Marie gibt der Geschichte quasi die besondere Note, wenn sie mal wieder ausspricht, wie sie die Dinge sieht. Nicht selten sorgte das für ein breites Schmunzeln.
Kathrins Töchter, jede für sich verschieden, vermitteln der Geschichte den gewissen familiären Flair. Mir gefällt es immer wieder, wie es Heike Wanner schafft, mit/über mehrere Generationen zu schreiben.

Ich fand den Schreibstil hier extrem flüssig, da die Seiten bei mir nur so dahin flogen. Ich war immer wieder erstaunt, wie viel Seiten mittlerweile vergangen waren. Ich hatte gar nicht das Gefühl, so viel gelesen zu haben. Aber es war wohl so.
Den einzelnen Kapiteln ist ein Zitat vorangestellt, die jeweils zum Kapitel passen und die mir auch sehr gefallen haben.
Am Ende sind noch einzelne Rezepte abgedruckt, wie zum Beispiel Streuselkuchen, der immer wieder in der Geschichte auftaucht.

Warum das Buch Liebe in Sommergrün heißt, offenbart sich ganz zum Schluss. Für den einen mag es kitschig sein, für den anderen romantisch.

Mit Liebe in Sommergrün habe ich das bekommen, was ich erwartet habe und sogar noch ein bisschen mehr. Von mir gibt es hier 5 Sterne.