Leichter Wohlfühlroman über eine zufällige Wohngemeinschaft und die Folgen

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fanti2412 Avatar

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Mit diesem Roman beginnt Anne Sanders ihre Reihe um die Chestnut Road in Brighton.
Julie ist Zahnärztin aber in diesem Beruf nicht glücklich und braucht deshalb dringend eine Auszeit.
So hat sie sich in Brighton in der Chestnut Road bei einer gewissen Mrs. Gastrell ein Zimmer gemietet.
Vor Ort muss sie allerdings feststellen, dass sie den Mietvertrag nicht richtig gelesen hat, denn sie bekommt nur ein halbes Zimmer. Die andere Hälfte hat die clevere alte Dame an den Anwalt Alex vermietet.
So landen Julie und Alex unfreiwillig in einer WG. Während es Alex völlig egal ist, da er ohnehin nur zum Schlafen dort sein wird, ist Julie dagegen entsetzt. Sie soll sich ein Zimmer mit einem völlig fremden Mann teilen, der dazu nach ihrer Einschätzung sehr kühl und arrogant zu sein scheint. Ob das gut gehen wird?

Diese Ausgangssituation fand ich schon ziemlich skurril. Ob es das in der Realität wirklich so geben könnte, kann ich nicht beurteilen. Hier bei uns sicherlich nicht.
Julie lässt sich im Roman letztendlich darauf ein, da sie keine andere Wahl hat. Zurück nach Hause in die Zahnarztpraxis ihrer Eltern ist keine Alternative. Nach und nach erfahren wir, dass Juli nur Zahnärztin wurde, weil ihre Eltern das irgendwie erwartet haben und sie deren Praxis einmal übernehmen soll. Doch sie ist in dem Beruf nicht glücklich und möchte eigentlich etwas anderes machen. Doch was sie möchte, weiß sie noch nicht.
Alex ist junger Anwalt und arbeitet sich gerade in einer Kanzlei hoch. Wie man es aus amerikanischen Filmen kennt, wird Alex dort arbeitsmäßig ausgenutzt und eigentlich wird von ihm erwartet, dass er ständig zur Verfügung steht. Daneben fährt er noch die halbe Nacht Taxi, damit er insgesamt genug Geld verdient, um seiner geliebten Großmutter das Leben in einem Seniorenheim zu bezahlen.

Der erste Teil des Romans zog sich für mich ein bisschen. Alex blieb ziemlich undurchsichtig, bis man erfährt, wie und womit er seine Zeit verbringt. Und Julie erschien mir tatsächlich ein bisschen unreif, eher wie ein Teenager als eine fertige Zahnärztin. Sie wusste zwar, dass sie etwas anderes machen möchte, kümmerte sich aber nur sehr wenig darum, was das sein könnte. Stattdessen verbringt sie viel Zeit in einem italienischen Restaurant, dass sich unten im Haus befindet und jobbt dort auch. Da lernt sie auch Hannah kennen, die für sie zur Freundin wird.
Hannah wird im zweiten Teil dann die Protagonistin sein.

Wie man es bei so einem Roman erwartet, war es auch hier etwas vorhersehbar, dass sich zwischen Julie und Alex etwas entwickeln wird. Bis es dazu kommt, dauert es allerdings etwas. Dann aber kommt es zu einigen recht humorvollen, für die beiden teilweise auch peinlichen, Situationen. Dabei spielen die alte Vermieterin Mrs. Gastrell und auch Alex‘ Großmutter eine gewisse Rolle.

Dank des lockeren und eingängigen Schreibstils lässt sich die Geschichte von Julie und Alex gut lesen und macht insgesamt gesehen auch Spaß.
Brighton als Stadt wird schön beschrieben, besonders die Gegend um den berühmten Brighton Pier.

„Liebe kann doch jedem mal passieren“ ist ein lockerer und leichter Liebesroman um eine unfreiwillige WG und deren Folgen. Ohne große Probleme oder Themen mit Tiefgang ist es eine nette Lektüre mit Humor, die gut unterhält und eine kleine Auszeit bietet!


Fazit: 4 von 5 Sternen