Plätschernde Unterhaltung

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nele2505 Avatar

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Julie ist auf der Suche nach sich selbst. Dafür braucht man gemeinhin etwas Abstand, Zeit und... Ruhe. Doch von Ruhe kann keine Rede sein, wenn man das Zimmer plötzlich und unerwartet mit einer anderen Person teilen muss. Die man nicht kennt, die auch noch vom anderen Geschlecht ist, super arrogant rüberkommt und außerdem so irritierend... gutaussehend???

Soweit die Prämisse dieses Romans, der in einem sympathischen Haus mit überwiegend sympathischen Bewohner*innen spielt. Dass Julie und ihr Überraschungs-Zimmergenosse Alex sich im Laufe des Romans näherkommen, ist so erwartbar wie nett zu lesen. Denn eigentlich geht es nur darum, Alex' Großmutter nicht zu enttäuschen. Das Drumherum, das italienische Restaurant mit dem netten Inhaber, die sympathische Nachbarin Hannah, die Umgebung, die überzeichneten Dante-Jungs... Das hat Spaß gemacht zu lesen.

Aber das Ende... Meine Güte, was ist da passiert? Erstens völlig überhastet aus dem Hut gezaubert auf den gefühlt letzten anderthalb Seiten. Zweitens unfassbar unrealistisch, und zwar von der Abreise Julies (die "Offenbarung" ihrer Eltern hätte ich aber noch so gerade hinnehmen können) bis hin zum Happy End für alle Seiten, bei dem ich mir nur an den Kopf fassen konnte. Ich erwarte wirklich nicht viel von einem Romance-Buch, aber dass die angeblich intelligenten Protagonisten vielleicht mehr als 30 Sekunden über einen Businessplan nachdenken und den HAUCH eines Zweifels zeigen, das finde ich jetzt nicht zu viel verlangt.

Erst hinterher habe ich gelesen, dass es der Auftakt zu einer neuen Reihe sein soll und vielleicht wird dieser Nebenschauplatz gebraucht, um die weiteren Bücher zu tragen. Aber ich war leider reichlich enttäuscht von diesem selbst für einen Romance-Roman zu weichgespülten Ende...