Sehr guter Reihenstart – dank Granny

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peedee Avatar

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Chestnut Road, Band 1: Julie ist Zahnärztin und hasst ihren Job. Sie braucht dringend eine Auszeit. In Brighton findet sie ein halbes Zimmer zur Miete, muss aber erfahren, dass sie einen Mitbewohner hat: Alex, ein schnöseliger Anwalt! Wie soll das gehen? Dummerweise ist kein anderes freies Zimmer zu finden und so muss sie gezwungenermassen diese Wohngemeinschaft eingehen…

Erster Eindruck: Das Cover ist bunt, die Figur ist sehr schön gezeichnet und die Punkte vermitteln etwas Fröhliches (polka dots gehen sowieso immer!) – gefällt mir sehr gut.

Würde ich mir ein Zimmer mit einer fremden Person teilen? Unter welchen Bedingungen? Nur im Notfall – auf Dauer sicherlich-niemals-nie-unter-keinen-Umständen! So, aber nun zur Geschichte:

Die Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt, was einerseits lebendig wirkt und andererseits die Leser:innen mehr wissen lässt als die Protas. Das mit dem „halben“ Zimmer fand ich schon bei der Inhaltsbeschreibung sehr merkwürdig. Wenn ich mir vorstelle, dass man effektiv halbe Zimmer mieten kann… nein, danke. Ich kann verstehen, dass Julie meinte, es handle sich einfach um ein kleines Zimmer, quasi eine Kammer.
Julie ist also Zahnärztin und liebt ihren Job so überhaupt nicht. Oha! Und Alex ist Anwalt – auch er mag seinen Job nicht. Aber das wissen die beiden noch nicht voneinander. Woher auch, denn Julie verweigert unnütze Kommunikation mit dem ihr aufgedrängten Mitbewohner, den sie übrigens für einen Berufs-Frauenverführer hält. Zudem ist er ja selten da: er macht Sport, geht in die Kanzlei und abends ist er wieder weg und kommt erst in der Nacht zurück! Julie und Alex haben beide ihre Geheimnisse. Bei Alex nimmt seine Grossmutter eine aussergewöhnliche Rolle ein – mehr möchte ich hierzu gar nicht verraten (aber es sei gesagt, dass sie meine weibliche Lieblingsfigur war!). Ich gehörte von Anfang an zu „Team Alex“ – und blieb es bis zum Schluss. Mit Julie wurde ich nicht so richtig warm.

Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, wurde aber auf den letzten Metern (bzw. Buchseiten) holterdiepolter abgeschlossen. Das war ein bisschen schade. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung.