Sympathisch charmante Lovestory: WG-Partner wider Willen incl. Lebensrettung

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annnnnnna Avatar

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Julie Cooper hat ihren Beruf aus falschem Pflichtgefühl ihren Eltern gegenüber gewählt. Sie hasst es regelrecht, Zahnärztin zu sein und hat sich selbst eine dreimonatige Auszeit verordnet, um Abstand zu bekommen um sich klar zu werden, was sie wirklich will. Ihr gemietetes Appartement 1A in der 23 Chesnut Road, Brighton entpuppt sich als ein halbes Zimmer, welches sie sich mit Alex Logan, einem zunächst unsympathisch erscheinenden Anwalt teilen soll. Die Begeisterung hält sich auf beiden Seiten in Grenzen, bis sie nach und nach erkennen, dass sie sich in ähnlichen Lebensphasen befinden und gar nicht so unterschiedlich sind, wie zunächst angenommen.

Was für ein tolles Zitat aus dem Buch, genau das machen die beiden:

„Lieber kümmere ich mich um das Hier und Jetzt statt um die Vergangenheit, besser noch um die Zukunft.“ (Zitat Seite 104)

Das Setting mit dem Zimmer in der Küstenstadt Brighton ist traumhaft. Ich konnte die Seebrücke vor meinem geistigen Auge sehen, das Salz des Meeres auf meinen Lippen schmecken und die Möwen kreischen hören.

Das Cover sieht schon auf den ersten Blick sehr ansprechend aus. Tolle Farbgestaltung, graphisch reduziert auf das Wohnhaus samt Little Italy und Julie mit dem Koffer in der Hand. Die Punkte sind wie Konfetti, die einem Neuanfang zu etwas Leichtigkeit verhelfen.

Nicht nur die Protagonisten Julie und Alex sind klasse, auch die Nebenfiguren wie Hannah, die zynische Vermieterin Mrs. Gastrell oder die Espositos müssen sich auf keinen Fall verstecken. Sie sind hervorragend ausgearbeitet und eine wahre Erfrischung. Insbesondere Alex‘ Großmutter Beth: mit viel Empathie und nüchternem Pragmatismus bringt sie eine besonders liebenswerte Komponente in die Geschichte.

Anne Sanders ist es mit ihrem charmanten Roman gelungen, mich passend zu den ersten Sonnenstrahlen bestens zu unterhalten. Eine leichte, humorvolle Lektüre, ohne all zu viel Tiefgang und Drama.