Lost in love in France

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rosenfreund Avatar

Von

Ich habe dieses tolle Werk ausgewählt, da mich das wunderschöne Cover mit der ansprechenden Haptik magisch angezogen hat. Außerdem ist Frankreich mein Lieblingsurlaubsland, besonders die Provence mit der tollen Landschaft, den würzigen Gerüchen, den Lavendelfeldern, den Weinbergen und den türkis farbenen Seen. Als Hamburger ist es sehr gut nachvollziehbar, dass das beschauliche Leben in der sauberen provenzalischen Luft mit den guten Weinen und dem frischen sehr geschmackvollen Essen einen sehr großen Kontrast zur Hektik, der CO 2 Verseuchung und dem ewigen Stress der Großstadt darstellt. Hier kommt man zur Ruhe und findet es seine innere Mitte.
Das wird durch die sehr bildhafte, metaphernreiche und flüssige Schreibweise der Autorin unterstützt. Es ist ein Genuss, wie sie es schafft, dem Leser das Ambiente vor seinem inneren Auge entstehen zu lassen.
Die junge Protagonistin hat sich ein selbstständiges Leben als Buchhändlerin mit schöner Wohnung In Hamburg – Altona, mit einem Lebensgefährten und netten Freunden aufgebaut.
Als sie arbeitslos wird und auch ihre Beziehung zu scheitern droht, flieht sie zu ihrer Freundin in die Provence. Deren Mutter rät ihr dort zu bleiben, nachzudenken und ihren Gefühlen, ihrem Herzen zu folgen, denn im Laufe der Zeit wird die Beziehung zu dem introvertierten Winzer Lucien immer enger. Es plagen Sarah jedoch Gewissensbisse, denn sie sieht keine Zukunft für sich und Lucien, da jeder in seiner Umwelt gefangen zu sein scheint. Erst nach ihrer Rückkehr nach Hamburg wird ihr klar, wohin ihr Zukunftsweg führen muss.
Die vielen Charaktere sind sehr gut beschrieben und lassen den Leser an die Geschichte glauben. Der Roman steckt voller Gefühl, hinzu kommen die romantischen Gedichte, die eingestreut werden und den Seelenzustand der Protagonistin reflektieren. Luciens Gefühlswelt wird für die eines Mannes sehr speziell beschrieben. Er ist anders als die norddeutschen Männer!
Allerdings finde ich das Ende etwas zu romantisiert und irreal.
Nach Women’s Lib sind die Frauen doch an ihrer Selbstständigkeit, ihrer guten Ausbildung und finanzieller Unabhängigkeit interessiert und geben sich nicht völlig ihren Gefühlen hin.