Schöner Roman über Veränderungen des Lebens

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ladyicetea Avatar

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Nicht genug, dass Sarahs Freund Tobias für ein halbes Jahr in Kalifornien arbeitet – sie verliert auch ihren geliebten Job als Buchhändlerin. Doch Sarah fackelt nicht lange und beschließt, Tobias in L.A. zu besuchen. Als Filmassistent startet er voll durch und kann vielleicht sogar ihr Drehbuch verkaufen. Pustekuchen! Kurz vor dem Abflug erfährt sie, dass er das Skript als sein eigenes ausgibt. Und es mit der Treue nicht so genau nimmt. Geschockt bucht sie um und reist in die Provence zu einer alten Schulfreundin. Vor allem das französische Savoir-vivre und die Begegnung mit dem jungen Weinhändler Lucien wecken vergessene Träume. Für Sarah beginnt ein ganz neues Leben, sie hilft im Restaurant ihrer Freundin, hilft Lucien in den Weinbergen und findet zurück zu ihrer Kreativität. Schließlich fängt sie an, einen Roman zu schreiben. Die Vertrautheit mit Lucien wird zu einer neuen zarten Liebe. Als Tobias reumütig mit einem überraschenden Angebot vor der Tür steht und Sarah im Haus von Lucien auf ein überraschendes Geheimnis stößt, muss sie eine Entscheidung treffen.

„Liebe, lavendelblau“ von Hannah Juli hat mich mit diesem wunderschönen Cover angelockt und mit dem Klappentext dann zum Lesen überzeugt.
Wir begleiten Sarah durch ihren Kummer mit Tobias und hinein in ihre neuen Erfahrungen in Frankreich. Ihr Schock, als sie herausfindet das Tobias sie in mehrfacher Hinsicht betrügt und ihre Selbstfindung in der Provence wurden von Hannah Juli wirklich gefühlvoll beschrieben. Der Schreibstil des Buchs ist sehr flüssig und immer ein bisschen romantisch. Sie beschreibt wunderbar die Landschaft, mit den Hügeln und Lavendelfeldern und dem Meer in der Ferne. Aber auch das Weingut und das Restaurant von Sarahs Freundin Cleo konnte ich mir gut vorstellen, ebenso wie die verschiedenen Figuren, die Sarahs Erlebnisse begleiten.
Ich hatte manchmal das Gefühl, als wäre ich mit ihr im Urlaub.
Sarah ist eine sehr beeindruckende Hauptfigur. Sie weiß, was sie will und auch wenn sie manchmal ein wenig den Kopf grade gerückt bekommen muss, sucht sie sich zielstrebig einen Weg, der sie glücklich macht. Sie wagt etwas und entscheidet nicht nur nach dem Verstand. Dazu hat mir gut gefallen, wie sehr sie sich um ihre Mitmenschen kümmert.
Lucien ist ein Charakter mit einer schönen Entwicklung. Erst verschlossen, taut er nach und nach auf. Er öffnet sich nicht schlagartig, was ich als sehr real empfunden habe. Er ist charmant und irgendwie typisch, wie man sich einen französischen Winzer so vorstellt.
Cleo und ihre Mutter sind einfach herzlich, sie geben allem eine unglaubliche Geborgenheit und Herzlichkeit. Auch die anderen Nebenfiguren bringen Wärme mit.
Das Setting in Kombination mit den Figuren ist einfach gut gelungen.
Die Handlung ist zwar vorhersehbar aber unglaublich schön. Man kann abschalten und Sarah auf ihrem Weg begleiten. Ein richtiger Wohlfühlroman, der einfach guttut.
Mir hat das Buch wirklich gefallen!