Wer Nicht Wagt, Der Nicht Gewinnt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
steineinhorn Avatar

Von

Der Roman ,,Liebe Lavendelblau- Ein Sommer in der Provence" von Hannah Juli erscheint am 31.Mai 2021 im Ullstein Verlag.

Das Cover find ich leider nicht so gelungen ,da hätte ich mir z.B ein richtiges Lavendelfeld gewünscht.

Von jetzt auf gleich ändert sich Sarahs Leben schlagartig. Statt wie vorgehabt nach Amerika zu ihrem Freund zu fliegen, landet sie in der Provence bei ihrer ehemaligen Schulfreundin Cleo und deren kranker Mutter Margrit.Beide sind mit ihrem Leben fest verankert und so kann sie zu Atem kommen und sich überlegen was sie wieter mit ihrem Leben Anfangen will. Doch dann tritt Lucien in ihr Leben und mit ihm erlebt sie Zwischen den Weinbergen und Lavendelfeldern eine nicht geahnte Liebe, Freiheit und Kreativität.

Sarah eine Buchhändlerin mit Leib und Seele hat alleine deswegen schon 10 Pluspunkte von mir, ist mir aber auch so sehr sympathisch. Sie ist eine überlegte Junge Frau die manchmal etwas zu verkopft an ihr Leben ran geht und nicht bereit ist auch mal spontan zu sein. Doch dann zwingen sie verschiedene Umstände aus ihrer Komfortzone und nicht nur ihr Leben verändert sich sondern auch sie selbst zum Positiven. Das geht sogar so weit das sie es endlich mal schafft ihrer Mutter ,,den Marsch zu blasen."(S.383 Z. 30 -S .384 Z.1 )
Sie ist sehr authentisch und ihre Handlungen sind nachvollziehbar.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir Cleo auch sie ist sehr authentisch und mit der fröhlichen, lockeren Art kann man sie eigentlich nur ins Herz schließen. Wobei ich es sehr schade finde das der Charakter im Verlauf etwas blass bleibt. Ich hätte mir gewünscht sie noch besser kennen zu lernen.
Genau so denke ich leider über Lucien. Der Anfangs eher Wortkarge und verschlossene Junge Mann lässt viel tiefgang erwarten und eine spannende Entwicklung und Geschichte. Doch leider wurden meine Erwartungen da nicht erfüllt. Für mich bleibt er leider sehr blass und weit hinter meinen Erwartungen zurück.
Ganz anderes bei meinem Charakter des Buches, Margrit. Ich habe mich sofort in die Figur verliebt und sie ist mir auch am meisten im Gedächtniss geblieben. Sie lebt nach dem Motto ,,Wer nicht wagt, der Nicht gewinnt" Sie hilft Sarah mit ein paar einfachen Worten die aber gleichzeitig so viel Wahrheit in sich tragen, das man selber gar nicht drum herum kommt darüber in bezug auf sein eigenes Leben nach zu denken.
Alle weiteren Charaktere sind für mich leider blass und mit wenig liebe gezeichnet. Man könnte sie beliebig austauschen und besonders viel zum Fortschreiten der Handlung tragen sie auch nicht bei.
Desweiteren wirken einige Situationen so künstluch und unwirklich wie nur irgendwas.
So als ob genau diese Idee auf jeden Fall noch mit rein muss und dann wird es vorhersehbar und hat mir ein echtes Augen rollen entlockt.
Leider wirkt das Ende ebenso auf mich. Total in die länge gezogen. Man muss der Autorin zu gute halten , das so jeder Strang zu einem Ende kommt, aber da hätte ich mir eine Elegantere Lösung erhofft.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr Detailreich. Für mich an vielen Stellen einfach zu viel des Guten. Das hat dann leider zur Folge das die Geschichte nur so dahin plätschert
Ich stelle mir die Kurve in etwa so vor wie ein EKG ,das beschreibt es am besten. Nach den highs gehts schnell wieder ins dahinplätschern. Da hätte ich mir mehr Tiefgang in der Thematik und in den Charakteren gewünscht. Denn das Potential dazu wäre auf jeden Fall da.
Trotzdem hat mich das Buch kurzweilig gut Unterhalten

Ich denke ein Muss für jeden der schon mal in der Provence war oder mal hin möchte.
Für alle anderen Kann man lesen muss man aber nicht.