Abgeschiedenheit

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kristall Avatar

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Der Autor René Freund schreibt sich mit seiner Geschichte mitten ins Herz der Leser. Die Geschichte ist eher einfach gestrickt, enthält aber überraschende Wendungen und putzige Charaktere, die man sofort lieb gewinnt. So handelt das Buch von dem Lyriker Alfred Firnis, einem Auto mit Sensationsauflage, aber eben auch nur ein Mensch, dem alles über den Kopf gewachsen ist und der nicht mehr ein noch aus weiß und sich aus der Alltagswelt einfach ausklinkt. So findet ihn seine Verlegerin, nachdem er alle Kontakte negiert hat und sie sich persönlich auf die Suche nach ihm macht. Das geschieht nicht ganz uneigennützig, denn ihr kleiner Verlag steht kurz vor der Pleite und ein neuer Roman mit hoher Auflage käme ihr und der Bank sehr gelegen, damit die Immobilie nicht gepfändet wird. Als sie ihn schließlich in seiner verwahrlosten Wohnung mit Herzproblemen vorfindet und zum Arzt schleppt, sind sich beide einig, dass Fred eine Auszeit fernab von allem braut. Der Verlegerin kommt die Idee von einer Hütte in Grünbach in Österreich, die ihr Vater ihr einst vererbt hat. Die Hütte befindet sich nicht nur in den Alpen, sondern auch weit weg von Strom und Handy-Empfang. Fred findet das anfangs gar nicht lustig und muss mehr oder weniger zu seinem Glück gezwungen werden. Dazu kommt die Kälte und Hunger. Doch das einfache Leben baut ihn langsam wieder auf und auch die Freundschaften, die er schließt, mit einem Förster, August und der Biologin Mara, die eine besondere Fischart erforscht. Fred beginnt aufzutauen, verbringt viel Zeit mit August und seiner derben Art, aber auch mit Mara, zu der sich eine leise Liebe aufbaut. Er interessiert sich sehr für ihre Arbeit und schafft eine intime Nähe zu ihr, aber Mara erzählt ihm nicht alles und ist eine Frau mit Geheimnissen. Als Mara verschwindet, beschließt Alfred irgendwann nach Berlin zurückzugehen, aber dabei soll es nicht bleiben...